Pfadfinder bleibt Pfadfinder

Die Ostgoten bestehen seit 75 Jahren. Ihnen fehlen ehrenamtliche Mitarbeiter.

Krefeld. Das Lagerfeuer gehört bei jedem Treffen des Uerdinger Pfadfinderstamms Ostgoten dazu. Auch am vergangenen Wochenende brennt eins - denn da feiert der Stamm sein 75-jähriges Bestehen.

Die Ostgoten können heute ungefähr 70 Mitglieder verbuchen. Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis 21 Jahren treffen sich einmal in der Woche im Lager auf dem Uerdinger Kleingartengelände, um zu singen, spielen, wandern und um etwas über Natur und Pfadfinderkunde zu lernen. Ausflüge und Projekte, wie die Feier zum 75- Jährigen, werden von 17 ehrenamtlichen Leitern organisiert.

"Wir möchten den Kindern eine Art zweites Zuhause bieten. Bei Problemen können sie gerne mit uns sprechen. Doch auch der Spaß soll nicht zu kurz kommen", erzählt Christoph Hoppe. Seit 2005 ist er, zusammen mit Gudrun Schlicker, Vorsitzender des Stammes und seit seinem siebten Lebensjahr Pfadfinder.

"Wir sagen: ,Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder’. Aus diesem Grund ist es mir wichtig, den Kindern das zu geben, was ich damals von den Pfadfindern bekommen habe", erzählt er. Zusammenhalt und Freundschaft seien im Lager besonders wichtig.

Auch die Natur besitzt einen großen Stellenwert. Durch Wanderungen und Spiele im Freien soll sie den Kindern näher gebracht werden. Das 6000 Quadratmeter große Areal auf dem Uerdinger Kleingartengelände bietet dafür ausreichend Platz. Regelmäßige Ausflüge stärken den Zusammenhalt des Stammes. Und durch Treffen mit anderen Pfadfindern haben die Ostgoten Kontakte zu internationalen Lagern geknüpft.

Die Vorsitzende Gudrun Schlicker berichtet: "Wir haben Pfadfinder aus Holland, Belgien und Frankreich getroffen. Einige kamen sogar aus Amerika und Kanada." Für die jungen Pfadfinder seien das die schönsten Erlebnisse.

Derzeit melden viele Eltern ihre Kinder bei den Pfadfindern an. Was fehlt, sind Ehrenamtliche, die bei der Betreuung der Kinder und der Organisation von Treffen, Ausflügen und Projekten helfen. "Bei 70 Kindern und Jugendlichen sind 17 Leiter definitiv zu wenig. Ehrenamtliche findet man zurzeit kaum", so Gudrun Schlicker. Aus diesem Grund ist die Arbeit für die Lagerleiter mit Anstrengung verbunden. Dennoch machen sie sie gerne.