Schüler experimentieren: Schokokuss unter Druck
Beim Experimentaltag an der Realschule lernen 140 Grundschüler die Geheimnisse von Chemie, Physik und Biologie kennen.
Krefeld-Oppum. Am Tisch von Kevin und Jascha steigt Dampf in die Luft. Viel interessanter ist allerdings, was auf dem Tisch passiert. Unter der dort platzierten Glasglocke schwillt ein Schokokuss an. Schließlich platzt die Schokoglasur auf, doch die weiße Füllung strebt weiter in die Höhe. Die Viertklässler vor dem Tisch staunen nicht schlecht und sind begeistert. "Das war cool", sagt Johann von der Sollbrüggenschule.
Der Neunjährige ist der Einladung der Realschule Oppum gefolgt. Sie hat gestern zum dritten Mal einen Experimentaltag für Viertklässler angeboten. Acht Grundschulen wurden angesprochen, 140 interessierte Kinder haben sich für den Forschungsnachmittag angemeldet. An 20 Ständen werden die Grundschüler von den Realschülern in die Geheimnisse von Biologie, Chemie und Physik eingeweiht.
Am Tisch von Kevin und Jascha lernen die Grundschüler das Vakuum kennen. Aus der Glasglocke wird die Luft mit einem Gerät herausgezogen. Dabei steigt der Dampf in die Luft. Die im Schokokuss vorhandenenen Luftbläschen dehnen sich aus, wenn der Umgebungsdruck abnimmt.
Die Tücken der Oberflächenspannung lernen die Jungforscher am Tisch von Lina kennen. Vor der Realschülerin steht eine Petrischale, die bis zum Rand mit Wasser gefüllt ist. Mit einer Pinzette legt Lina vorsichtig eine Büroklammer auf das Wasser, die wie schwebend darauf liegen bleibt. "Das funktioniert, weil die Oberfläche aus mehreren Teilen besteht", erklärt Lina den Grundschülern an ihrem Tisch.
Dann darf es Alea von der Johansenschule selbst versuchen. Doch was bei der Realschülerin ganz leicht aussieht, will bei Alea nicht sofort klappen. Kaum berührt die Büroklammer das Wasser, fällt sie auf den Boden der Petrischale. Lina macht es noch einmal vor: Fingerspitzengefühl ist gefragt.
Sowohl die Grundschüler als auch die Realschüler nehmen an dem Experimente-Nachmittag freiwillig teil. "Chemie macht mir einfach sehr viel Spaß", sagt die Siebtklässlerin Lina. Rund 40 Realschüler betreuen die Grundschüler, führen Experimente vor und erklären, was passiert.
Neben Vakuum und Oberflächenspannung wird Magnetismus erforscht, mikroskopiert, Atemfrequenzen werden gemessen oder Stromkreise zusammengebaut. "Ich fand bisher alles sehr neu", sagt die neunjährige Emily von der Grotenburg.