Tänzer sagen: „Das Parkhaus ist kein Sanierungsfall“
Pächter Carlo Santoriello und Vorstand des TTC streiten über den Zustand des Hauses.
Oppum. Ist das Parkhaus in Oppum ein Sanierungsfall oder nicht? Darüber streiten sich derzeit die Gelehrten in Oppum. Der Pächter des Restaurants, Carlo Santoriello, hatte beim Sachverständigen Hans-Günter Niehues ein Gutachten beauftragt, das der WZ vorliegt. Dort ist unter anderem die Rede von einer mangelhaften Lüftung, Heizung und Schallschutz für den Saal, eine fehlende Konzession für die Kegelbahn oder einer zu kleinen Terrasse. Außerdem seien die Theke und die Toiletten sanierungsbedürftig. Fazit des Gutachters: Das Parkhaus benötigt eine "durchgreifende Modernisierung".
Der Vorstand des Tanz Turnier Club (TTC) Philadelphia, der das Haus von der Stadt in Erbpacht übernommen hat, wehrt sich nun massiv gegen die Vorwürfe. "Das Parkhaus ist kein Sanierungsfall", stellt der vierköpfige Vorstand klar. Das Bauordnungsamt und der Tüv haben erst vor einem Jahr dem Verein bescheinigt, sämtliche Auflagen in Sachen Brandschutz, Schallschutz und Hygiene seien erfüllt. Für die Kegelbahn, die kurz vor der Übergabe an Santoriello generalüberholt wurde und zudem einen Fluchtweg erhielt, liege eine Konzession vor. Für den Saal gebe es eine Umluftanlage, die hervorragend funktioniere.
Was den Schallschutz angeht, meint der Vorstand: "Wir haben in beiden Sälen mehrere Jahre große Turniere, teilweise mit Live-Musik, durchgeführt. Probleme mit Nachbarn gab es niemals." Was allerdings nicht möglich sei, seien Disco-Veranstaltungen. Die Heizung für das Objekt sei fünf Jahre alt, also auf dem Stand der Technik. Bei den nur leicht älteren Toiletten von Sanierungsbedarf zu sprechen, "ist eine Frechheit", meint der Vorstand. Vielmehr seien die Pächter Schuld am Gestank, weil die Kanäle, die aus der Küche führen, nicht regelmäßig gereinigt würden. Auch der Parkettboden im Saal sei vom Pächter vernachlässigt worden und dadurch "in einem schlimmen Zustand".
Das Quartett vermutet einen anderen Grund, warum der Pächter nach nur zehn Monaten trotz eines Zehn-Jahres-Vertrags aussteigen will. "Das Parkhaus war lange Zeit ein Gemischtwarenladen mit Restaurant, Saal, Gaststube und Biergarten. Sich nur auf eine gehobene Küche zu konzentrieren, war ein Fehler."
Carlo Santoriello bekräftigt auf WZ-Anfrage seine Meinung und macht wiederum den TTC-Vorstand schwere Vorwürfe. "Das ganze Haus wurde über Jahre verhunzt, weil Mängel selten vollständig behoben wurden. Die Unterseite der Theke schimmelt, ein Rohr in der Wand der Küche ist seit Monaten gebrochen, das Dach ist bei stärkeren Regengüssen undicht. Zahlreiche Rohre sind kaputt." Sämtliche Aussagen, mit denen er die Kündigung zum 31. März begründe, seien von neutralen Fachleuten getroffen wurden. "Wir haben uns also nichts aus den Fingern gesogen."
Santoriello liegen Aussagen von Politikern und städtischen Mitarbeitern vor, man überlege, wegen der Mängel dem TTC das Parkhaus abzunehmen. "Ich habe keine Lust mehr, mit Leuten, die uns nicht Ernst nehmen, zusammenzuarbeiten", sagt Santoriello.