Uerdingen: Steht der Chor St. Peter vor dem Aus?
Der Leiter Axel Quast hat gekündigt. Einen Nachfolger soll es nicht geben.
Krefeld-Uerdingen. Hedi Tank, seit Jahrzehnten Mitglied des Kirchenchores an St. Peter Uerdingen, ist traurig. Der langjährige Chorleiter Axel Quast hat zum Jahresende gekündigt. Der Musiker kann im Ruhrgebiet einen größeren Chor übernehmen und scheidet mit Bedauern. 15 Jahre lang hat er den Uerdinger Chor geleitet. Die rund 20 Sängerinnen und Sänger bescheinigen ihm, das Repertoire und die Qualität gesteigert zu haben. 1877 gegründet, kann der Chor im nächsten Jahr das 135-jährige Bestehen begehen.
Aber den Mitgliedern ist momentan nicht zum Feiern zumute. Die Leitung der 2010 neu geschaffenen St. Nikolauspfarre hat ihnen mitteilen müssen, dass ein neuer Chorleiter nicht angestellt werden kann. Vielmehr soll Daniel Schaaf, seit April 2011 Kantor und musikalischer Leiter der neuen Großpfarre, eine Lösung suchen. Schaaf war selbst durch die Kündigung überrascht und hat gemeinsam mit Pfarrer Andreas Bühner, dem Präses, Gespräche mit dem Chor geführt.
Eine Option wäre das Zusammenwirken mit dem Linner Kirchenchor, eine andere der Zusammenschluss zu einem leistungsfähigeren größeren Chor. Denn allen Chören fehlt es an Stimmen. Noch ist keine für alle Seiten befriedigende Lösung in Sicht. Sicher ist aber, dass die eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten ein Umdenken aller Beteiligten nötig machen. Dabei ist auch noch zu berücksichtigen, dass manche Mitglieder der überalterten Chöre in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
In diesen Wochen probt der Chor von St. Peter jedoch noch mehrmals die Woche für Heiligabend. Dann wird die Pastoralmesse von Karl Kempter erklingen. Es wirkt, wie schon oft in den letzten Jahren, ein Streichquartett mit. Wie es danach weitergehen soll, ist noch offen. Die Aktiven blicken mit Sorge in die Zukunft. Pfarrer Bühner hat jedoch die Hoffnung, dass die wichtige Kirchenmusik auch in Zukunft ihren Stellenwert behalten wird. Ihm ist die geistliche Gemeinschaft von Musikern und pastoralen Mitarbeitern besonders wichtig.