Uerdingen: Strahlendes Stadtwappen fürs barocke Rathaus
Juwelier Ulrich Lohmar und Malermeister Karl-Heinz Wanner haben das Hoheitszeichen restauriert. Wanner lieferte das Know-how, Lohmar das Geld.
Krefeld-Uerdingen. Geschafft! Rechtzeitig zum Nikolausmarkt sollte das Wappen am Uerdinger Rathausbalkon in voller Schönheit leuchten. Schließlich wird sich auf diesem Balkon Sinter Klaas dem Volk zeigen.
Schon länger schien es dem Juwelier- und Uhrmachermeister Ulrich Lohmar nötig, das Stadtwappen an repräsentativer Stelle wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Nachdem Malermeister Karl-Heinz Wanner bereits im Auftrag von Antonius Wolf das Wappen am barocken Alten Rathaus restauriert hatte (die WZ berichtete darüber), fühlten sich die beiden Herren motiviert, gleiches schräg über den Marktplatz am jetzigen Rathaus zu wiederholen.
Bei einem zufälligen Treffen im Spätsommer fassten die Beiden den Entschluss dazu. „Ich liefere das Know-how“, erklärt Wanner, „und er das Geld!“ Bereits vor rund 30 Jahren hat der Malermeister dem Wappen zu seiner Farbfassung verholfen. Damals sollte es sein altes Aussehen mit dem braunen Hintergrund wieder erhalten. Für lange Überlegungen war damals auch keine Zeit, denn das Gerüst am Alten Rathaus stand nur noch für drei Tage, als der Entschluss zum neuen Anstrich fiel.
Dieses Mal fand die Aktion mit mehr Vorlauf und vor allem auch in Absprache mit der Denkmalpflege statt. Für alle Beteiligten war es keine Frage, dass der Hintergrund des Wappens — ähnlich wie am Alten Rathaus — jetzt in einem Grauton angemalt werden sollte. Von einem wesentlichen Unterschied konnten Wanner und die Malergesellin Nicole Kuhnes profitieren. Es ließ sich entschieden besser und auch schneller in der Werkstatt als auf einem luftigen Gerüst an dem Wappen arbeiten. „Mit dem Blattgold ist es nicht leicht, im Wind zu arbeiten, denn es fliegt davon“, erinnert sich Wanner.
In dieser Woche war es dann so weit. Die beiden Herren trugen, unterstützt von der Malergesellin, das frisch restaurierte Wappen in die Beletage des Rathauses, um es an prominenter Stelle wieder anzubringen. „Is schief!“, tönt es vom Rand des Marktplatzes bei den ersten Versuchen, es wieder am Balkongeländer zu befestigen. Natürlich klappt es dann mit dieser Unterstützung und dem „richtigen“ Blick. Die beiden Stifter der Restaurierungsarbeiten sind zufrieden, dass die Uerdinger Traditionen, die mit diesem Balkon verbunden sind, nun wieder mit einem strahlenden Stadtwappen gepflegt werden können.
Zu drei Gelegenheiten braucht man den Balkon: zu Nikolaus, dann wieder zur Kirmeseröffnung mit dem traditionellen Zylinder-Schwenken und für das Vorstellen des Uerdinger Prinzenpaars am Beginn der Session.