Uerdingen WZ-Mobil: Neu gestalteter Rheindeich kommt gut an
Stören die Bauarbeiten am Rheindeich — oder sind sie notwendig? Wir waren mit dem WZ-Mobil vor Ort und haben die Uerdinger direkt gefragt.
Krefeld. Eine neue Deichmauer, neue Bänke, neues Pflaster: Ja, alles hätte so schön sein können, am neugestalteten Rheindeich. Wären da nicht die erneuten Bauarbeiten. Genau die haben wir zum Anlass genommen, mit dem WZ-Mobil zum Rheintor zu kommen und bei den Uerdingern nachzufragen: Stören Sie die Pflasterarbeiten? War die Stadt bei der Abnahme zu kleinlich — oder halten Sie die Neuverlegung des Pflasters für notwendig?
Uwe Fischer hat dazu eine deutliche Meinung: „Ich weiß nicht, wie man sich darüber aufregen kann. Das Unternehmen hat den Fehler gemacht und den jetzt innerhalb von zweieinhalb Tagen behoben und die Platten auf 35 Metern wieder ausgetauscht. Außerdem standen die Platten nur zwei Millimeter ab, da wäre niemand drüber gestolpert.“
Das glaubt auch WZ-Leserin Waltraud Mertenschledde. Warum das neue Pflaster nach kurzer Zeit wieder aufgerissen wurde, sei ihr „ein Rätsel. Da stolpert doch niemand drüber. Die Herrschaften von der Stadt müssten einfach mal selbst drüberlaufen.“
Birgit Wolf findet, dass es zwar „dumm gelaufen“ sei, dass die Steinplatten wieder neu verlegt werden mussten, zeigt sich vom neu gestalteten Rheindeich aber angetan. „Die Sanierung ist eine tolle Sache. Man sollte jetzt aber auch mehr Kapital aus dem Rheinufer schlagen und für den Tourismus werben. Und es wäre toll, wenn sich noch eine Gastronomie dort ansiedeln könnte.“ Bedauernswert ist laut Birgit Wolf dagegen, dass der Uerdinger Rheinanleger wohl erst im nächsten Jahr von Flusskreuzfahrtschiffen angefahren werden kann: „Eigentlich wollten wir mit 90 Leuten von Uerdingen aus eine Flussfahrt nach Holland und eine über die Mosel unternehmen.“
Auch Heinz Rütten findet, dass der Deich noch etwas „aufgepeppt“ werden könnte. „Es wirkt alles noch ein bisschen steril. Mehr Bepflanzung wäre nicht schlecht“, sagt er, wohl wissend, „dass nicht für alles Geld da ist“. Dass das Pflaster auf dem Rheindeich teilweise wieder aufgerissen werden musste, findet er nicht schlimm, solange „die Stadt nicht die Kosten tragen muss, sondern der Unternehmer“, der die Arbeiten durchgeführt hat.
Mit der Neugestaltung ist Elke Plankert grundsätzlich zufrieden, einige Dinge stören sie aber noch: „Man sieht immer noch zu viel Müll am Rheinufer und es gibt zu wenig Abfalleimer. Außerdem sollte der Rheindeich in erster Linie von Fußgängern genutzt werden dürfen. Wenn da Fahrradfahrer durchheizen, ist das durchaus gefährlich.“
Anderer Meinung ist da Heike Müller — jedenfalls was das Radfahren betriffft: „Ich finde es schön, wenn man am Wasser entlang mit dem Rad fahren kann“, sagt sie und fügt hinzu: „Wenn man zur Ostsee fährt, hat man überall am Wasser die Möglichkeit, sich in ein Café zu setzen. Es wäre toll, wenn das auch am Uerdinger Ufer möglich wäre.“
Annchristin Carstens kann von ihrer Wohnung aus direkt auf den Rheindeich schauen — und ist mit dem neuen Ausblick zufrieden: „Das Ergebnis gefällt mir sehr gut.“ Über die erneuten Bauarbeiten im Bereich der Dammstraße habe sie sich zwar gewundert, aber „die beeinträchtigen mich gar nicht“. Überhaupt sei Uerdingen sehr lebenswert: „Man hat den Rhein und die Natur direkt vor der Nase. Und wenn man unter Leute will, dann ist man in wenigen Metern mittendrin auf der Einkaufsstraße.“