Anwohner fürchten um ihre „grüne Lunge“
Protest gegen den Bau von fünf Doppelhäusern im Innenhof eines Areals wächst.
Krefeld-Bockum. Der Entwurf des Bebauungsplanes 763 ist auf Widerstand gestoßen. Im Innenhof des Wohnareals Roon-, Uerdinger, Dürer- und Hunzingerstraße sollen fünf Doppelhäuser gebaut werden. Vor allem Anwohner des angrenzenden Grundstücks der Roonstraße 5 fürchten um ihre "grüne Lunge". Jetzt hat sich auch Sabine Hilmer, Anwohnerin der Hunzingerstraße, an die WZ gewandt und gegen das Vorhaben Stellung bezogen. Ihr gehört ein Grundstück, das in den B-Plan einbezogen würde - wenn er denn auf Zustimmung im Planungsausschuss treffen würde.
Doch das scheint fraglich. Neben der Unterschriftenliste, die im Zuge der Offenlage des Plans bei der Verwaltung einging, und diversen Einwänden gibt es auch Kritik der betroffenen Grundstückseigentümer. "Bei mir würden zwei Drittel des Gartens wegfallen, wenn es so umgesetzt wird", sagt Hilmer, die erst nach der Ankündigung der Offenlage überhaupt von dem Vorhaben erfahren hatte.
Insgesamt seien sechs Grundstücke Bestandteile des B-Plans. Dem Investor gehört zwar gut die Hälfte der Fläche. Sollten die Häuser aber so wie geplant entstehen, müssten Hilmer und vier weitere Eigentümer wohl Parzellen abtreten. "Wir wollen allerdings auf keinen Fall verkaufen. Wir wohnen hier noch gar nicht so lange und haben das Haus extra wegen des Gartens erworben." Auch die anderen Eigentümer seien, so Hilmer, gegen eine Bebauung. Sie wundert sich, dass so ein Entwurf überhaupt möglich ist, ohne die anderen Eigner zu fragen.
Wie das Presseamt mitteilt, war ähnlichen "Innenraumverdichtungen" in der Vergangenheit wenig Erfolg beschieden. Die Politiker folgten meist den Einwänden. Und wenn andere Eigentümer ihr Veto einlegen, sei da wenig zu machen. Eine Enteignung ist dann kein Thema.
Die Wohneigentümergemeinschaft der Roonstraße 5 ist nicht direkt betroffen. Allerdings grenzt ihr Grünstück direkt an das "verplante" Areal. Die Anwohner um Horst Mehles fürchten, dass unter der Bebauung ihre Idylle leide, die auch zahlreichen Tieren Unterschlupf biete. "Wir haben inzwischen 15.000 bis 18.000 Euro investiert, um das Grün zu erhalten", sagt Mehles.