Bockum: Drei von 250 in Deutschland
Die Hobbyzüchter Rita und Frank Braun haben Kromfohrländer-Welpen aufgezogen. Bundesweit ist die Nachfrage groß.
Krefeld-Bockum. Aigner und Armani sind zwei putzmuntere Welpen, die vor Freude über den unerwarteten Besuch der WZ fast die kleine Treppe im Eingangsbereich herunterfallen. Auch Hundemutter "Acla Lissy vom Bullerteich" ist zur Begrüßung an die Haustür gekommen und freut sich mit ihren Sprösslingen - wenn auch etwas weniger aufgeregt.
Aber die Tage der neun Wochen alten Jungrüden im kuscheligen Schlaflager im Wohnzimmers des Züchterehepaares Rita und Frank Braun an der Richard-Wagner-Straße in Bockum sind gezählt. Wie schon Schwester Aileen werden auch Aigner und Armani in den nächsten Tagen zu neuen Besitzern abgegeben.
"Sie werden in gute Hände kommen", versprechen Rita und Frank Braun. 60 Bewerbungen aus ganz Deutschland lagen ihnen vor. Die Nachfrage nach den seltenen Kromfohrländern, von denen nur 250 pro Jahr in Deutschland geboren werden, sei so groß.
Der Grund: Die Rasse gilt als ausgesprochen familienfreundlich und verfügt über viele weitere gute Eigenschaften. "Die mittelgroßen Begleithunde sind anhänglich und treu, ohne Jagdtrieb, robust und gesund, mit selbstreinigendem Fell, anpassungsfähig auch an ältere Menschen und ein idealer Spielkamerad für Kinder", erklärt Braun.
Die neuen Besitzer müssen 1000Euro für einen Welpen bezahlen - inklusive der ärztlichen Untersuchung, aller Impfungen und des Stammbuches aus dem "Zwinger von der Samt- und Seidenstadt". Rita und Frank Braun sind Hobbyzüchter, die zunächst beim Verband in Bremen einen Kurs absolvieren mussten, bevor sie beim ersten "A-Wurf" (deshalb fangen alle Namen mit A an) viele Erfahrungen gesammelt und Zeit geopfert haben.
So mussten sie nachts mit den inzwischen stubenreinen Welpen zwei Mal zum "Pippi machen" in den Garten. Auch über den Tag erwarten die lebensfrohen Tiere, dass man sich Zeit zum Auslauf und Spielen nimmt. Vier Wochen lang werden die Welpen von der Mutter gesäugt, danach wird zugefüttert - auch weil die kleinen messerscharfen Zähne bei Lissy für entzündete Zitzen gesorgt haben.
"Es gibt Momente, da sagt man sich als Züchter nach dem stetigen Wechsel zwischen schlafen, spielen und fressen: Nie wieder. Aber dann siegt doch die Freude an den Tieren", gesteht Rita Braun. Und so wollen die Züchter mit der übernächsten Läufigkeit ihrer Hündin - das schreiben die strengen Zuchtregeln vor - ihrem Hobby erneut nachgehen. Dann besucht Lissy wieder ihren Freund in Düsseldorf zum Decken.