Ein Leben ohne Tischtennis ist undenkbar
Klaus Peiffer, Tischtennis-As beim TSV Bockum, fühlt sich mit seinen 62 Jahren in seiner Sportart stärker als vor 30 Jahren.
Bockum. Ein Leben ohne Tischtennis ist für ihn nicht denkbar: der 62-jährige Krefelder Klaus Peiffer ist ein Ass in seinem Sport. "Tischtennis ist Sportart, die man ein Leben lang spielen kann", sagt Peiffer. Der Abteilungsleiter des TSV Bockum ist überzeugt: "Ich bin heute besser als vor 40 Jahren. Der 20-jährige Klaus Peiffer hätte gegen den heutigen keine Chance." Auch ein Grund dafür: Die Tischtennis-Schläge haben sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. Außerdem ist in dem Präzisionssport Erfahrung ein wichtiger Faktor.
Angefangen hat die Liebe zum kleinen Zelluloidball für Peiffer als Zwölfjähriger im Katholische Pfarrheim. Drei Jahre später folgte der erste Titel: Krefelder Stadtmeister der Jugend. 1964 belegte Peiffer bei den Westdeutschen Jugendmeisterschaften Platz zwei. Seine sportliche Heimat war für ihn 19 Jahre lang der TTC Blau-Weiß Krefeld. Danach half er Bayer Uerdingen, von der Bezirksklasse in die Zweite Bundesliga aufzusteigen. Auch bei seinem jetzigen Verein, dem TSV Bockum, folgten mit dem Team Aufstiege bis hin zur Oberliga. Auch in dieser Saison ist Peiffer in der Landesliga mit dabei. "Ich spiele Woche für Woche mit den jungen Herren mit", sagt Peiffer schmunzelnd. Eine andere Herausforderung sucht der 62-jährige im Seniorentischtennis. Sechs Deutsche Meisterschaften gewann Peiffer mit seinen Teams in den Klassen Ü40 und Ü60. Im Doppel mit dem mehrfachen DDR-Meister Bernd Raue sprangen schon zwei Deutsche Meisterschaften heraus.
Doch gerade weil Tischtennis hauptsächlich eine Einzelsportart ist, mag er diese Sportart. Zwei Bronzemedaillen bei den Deutschen Meisterschaften im Einzel konnte der Krefelder schon gewinnen. Zuletzt im Mai dieses Jahres, als er im Halbfinale gegen den späteren Titelträger bei den Über-60-Jährigen ausschied. "Früher wurde das Seniorentischtennis belächelt, heute ist es eine wichtige Säule des Sports", sagt der Hülser.
Viele ehemalige Nationalspieler sind in diesem Bereich aktiv. Die starke Konkurrenz bei den Senioren hat Klaus Peiffer nicht nur bei den Deutschen Meisterschaften, sondern auch bei den Euromeisterschaften hautnah erlebt. Allein in der Altersklasse Ü60 traten in Kroatien 440 Spieler an. Peiffer schaffte es bis ins Viertelfinale. Doch der ehemalige Dänische Nationalspieler Niels Ramberg war an diesem Tag eine zu große Hürde für ihn. "Aber auch der ist schlagbar", sagt Peiffer. "Das ist alles eine Frage des Einsatzes."
Einsatz zeigt Mr. Tischtennis in vorbildlicher Weise. Vier- bis fünfmal trainiert der 62-Jährige in der Woche, ist als Trainer für die Jugend aktiv und vermittelt Grundschulkindern die Vorzüge des Tischtennis. "Die Halle ist mein Wohnzimmer", sagt Peiffer. Belohnen für den Trainingsfleiß will er sich mit einem Deutschen Einzeltitel oder der Europameisterschaft. Das ist sein Traum.