Felix Schregel: Ein junger Verberger baut in Brasilien
Felix Schregel hat zwei Monate in der brasilianischen Gemeinde Oeiras verbracht. Dort unterrichtete er Kinder und half beim Bau von neuen Häusern.
Krefeld-Verberg. Felix Schregel ist wieder zurück in seiner Heimat. Aber nach zwei Monate als Entwicklungshelfer in der Stadt Oeiras in Brasilien sieht er vieles mit anderen Augen. Der 19-jährige Verberger sagt: "Es war eine tolle Erfahrung - in einer ganz anderen Welt."
Zu Beginn seiner Reise begleitete er Pfarrer Padre Joao de Deus bei seinen Projekten in Oeiras und der Umgebung. Der Abiturient half bei der Planung eines Hauses und legte auch später bei dem Bau selbst Hand an. Die Häuser werden für Landflüchlinge gebaut, um ihnen bei ihrem ersten Schritt in ein neues Leben zu helfen. "Oft ziehen Leute aus ihren Dörfern in Städte, um dort ein besseres Leben zu haben", erklärt der junge Helfer. Die Verberger Gemeinde Christus König arbeitet schon seit 20 Jahren mit der Gemeinde in Brasilien zusammen.
In dieser Zeit wurden fünf landwirtschaftliche Schulen und 120 Unterkünfte durch Spenden finanziert. "Außerdem wurden Feldflächen gekauft, die dann verteilt wurden, um den Bedürftigen eine Grundlage zu bieten", sagt Felix und erzählt, dass viele von ihnen weniger als 50 Euro im Monat verdienten, während die Großbauern Geld im Überfluss hätten. "Dort herrschen große soziale Unterschiede. Die Familien hungern und die Tiere werden gemästet", erklärt der 19-Jährige mit ernster Miene. Vor seiner Reise war es wichtig, dass er Portugiesisch lernt. "Das ist die einzige Sprache, die sie sprechen." Zu seinem Aufgabenbereich gehörte unter anderem das Unterrichten von Kindern und Jugendlichen. "Das Schwerste war, ihnen Englisch beizubringen", sagt Felix. "Sie bekommen nichts von außen mit. Ihnen ist die englische Kultur völlig unbekannt."
Den Schülern werden auch Grundlagen des wirtschaftlichen Denkens beigebracht. "Zum Beispiel müssen sie errechnen, wie viel Wasser sie für die Bewässerung einer bestimmten Fläche brauchen." Die Wasserknappheit in der Region ist ein großes Problem. Bei durchschnittlich 34Grad herrscht ständige Dürre. Viele haben nicht genug zum Leben. "Ich habe auch Kinder mit Hungerbäuchen gesehen", berichtet Felix weiter von seinen Erfahrungen. "Man hört viel über Entwicklungsländer in der Schule, aber wenn man es sieht, ist es doch ein anderes Gefühl."
Der junge Mann nimmt jetzt alles viel bewusster wahr. Besonders auf den Fleischkonsum achtet er. "Ich hatte schon immer ein Problem, wenn Essen weggeworfen wurde." Trotz der einzigartigen Erfahrung in Brasilien, möchte er in Zukunft nicht als Entwicklungshelfer tätig sein, sondern interessiert sich für die Arbeit in der Chemiebranche. "Ich würde dieses Projekt, aber trotzdem Jugendlichen empfehlen."