Mühle am Egelsberg: Die Sanierung ist überfällig
Das Gebäude verfällt. Der Förderkreis sieht die Stadt in der Pflicht.
Krefeld. Die Verantwortlichen von Bürgerverein und Förderkreis mögen gar nicht daran denken. Wenn das Clubhaus-Modell von Mies van der Rohe am Traarer Egelsberg errichtet ist, werden die Besucher aus der ganzen Welt sechs Monate lang, von Mai bis Oktober dieses Jahres, dorthin strömen. „Sie kommen dann zwangsläufig an unserer Egelsbergmühle vorbei“, berichten Walter Kienen und Andreas Heinrich. „Dort sehen sie, wie am historischen Kleinod der Putz bröckelt, dass das Fundament undicht ist und dass das unter Denkmalschutz stehende Gebäude verfällt.“ Dies sei kein gutes Zeichen für die an Architektur interessierten Krefeld-Gäste.
2002 habe die Egelsbergmühle den letzten Anstrich erhalten, berichten die engagierten Männer. Eine Erneuerung sei überfällig. „Doch das alleine reicht nicht“, sagt Heinrich, der Vorsitzende des Förderkreises Egelsbergmühle. „Die meterdicke Außenmauer hat Risse bekommen, durch die Feuchtigkeit ins Innere der Mühle eindringt. Auch das Fundament des Bauwerks ist marode und muss abgedichtet werden.“
Bisher werden 25 000 Euro für die Reparaturarbeiten angenommen, doch Heinrich ist sicher, dass sie sich mittlerweile auf 35 000 Euro erhöht haben. „Die Kosten werden immer weiter steigen, je länger hier nichts passiert.“ Denn: „15 000 Euro will die Stadt zwar zu den Sanierungskosten zuschießen. Das restliche Geld können Bürgerverein und Förderkreis jedoch nicht aufbringen“, ergänzt Bürgervereins-Vize Walter Kienen. „Wir verzeichnen immer höhere Betriebskosten.“ Und Andreas Heinrich ergänzt: „Alleine die Stromkosten für Heizung und Licht verschlingen 2500 Euro im Jahr.“
Was die Männer besonders ärgert: „Die Mühle ist im Besitz der Stadt. Wir erhalten ihr das exponierte Denkmal, das weithin sichtbar ist. Wir zahlen dafür 1300 Euro für Miete und Nebenkosten an die Stadt. Nun richten wir einen dringenden Appell an die Stadtväter und erwarten, dass sie sich auch für die Egelsbergmühle einsetzen.“ Alleine mit dem Engagement der Bürger sei die Erhaltung des historischen Gemäuers nicht zu schaffen. Mit den Gebühren für Hochzeiten und Vermietungen für private Feiern sei das fehlende Geld nicht zusammenzubekommen, wissen die Betreiber.
Feucht ausgeschlagene Wände sind kein schöner Hintergrund für eine Hochzeit. An derart mangelhafte Wände hänge auch kein Künstler seine Werke. „Einige Künstler, darunter der Krefelder Will Cassel, haben hier früher ausgestellt. Aber so kann die Mühle kein kultureller Treffpunkt bleiben“, sagt Kienen.
Die Stadt verweist auf die Politik: „Ein Sanierungsbedarf an der Egelsbergmühle ist seitens der Stadt als Eigentümerin festgestellt worden. Weitere Sanierungsarbeiten hängen jedoch von den haushaltspolitischen Entscheidungen der Politik ab“, sagt ein Stadtsprecher.