Ausstellung Mittendrin im alten Rom
Linn · Die neue Ausstellung im Archäologischen Museum ist anders, Besucher müssen hier mitmachen.
Eintauchen in römische Geschichte – das wurde schon bei so vielen Ausstellungen und Veranstaltungen versprochen, und dann? Am Ende ist es dann doch fast immer schauen, lesen, ja nichts anfassen. Irgendwie steif. Und alles andere als ein Eintauchen. Diesmal ist es wirklich anders, versprochen. In der neuen Sonderausstellung „Rom lebt! Mit dem Handy in die Römerzeit“ darf angefasst, gelacht, gespielt – kurz, es darf ganz viel Quatsch gemacht werden.
„Das ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht“, sagt Jennifer Morscheiser, die nicht nur das Museum Burg Linn leitet, sondern in der Ausstellung auch selbst ganz viel Spaß hat. Und nicht nur sie übrigens, auch ihre Mitarbeiter. „Seit wir hier aufgebaut haben, fotografiert sich das gesamte Team andauernd selbst in verrückten Posen.“
Denn genau darum geht es in der Ausstellung. Zu sehen sind 18 großformatige Bilder mit 3 D-Effekt, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind nicht vollständig. Komplett werden sie nämlich erst dann, wenn sich ein Betrachter direkt davor stellt, sich richtig positioniert oder an der richtigen Stelle im Bild Hand anlegt. Er muss also regelrecht Teil des Bildes werden – eintauchen eben.
Und etwas lernen kann man in der neuen Sonderausstellung obendrein. Die Bilder zeigen allesamt Szenen aus dem römischen Alltag in der Stadt oder den römischen Provinzen. Sie stellen etwa dar, wie der Transport per Eselskarren funktioniert hat, wie römische Häuser gebaut wurden, wie es in den Thermen Roms aussah oder wie beim Zahnarzt. Neben vielen Bildern gibt es Tafeln mit weiteren Erläuterungen. In Vitrinen sind außerdem römische Fundstücke ausgestellt – thematisch passend und immer auch im Bild gemalt wiederzufinden.
Aktiv werden können Besucher auch an vier Tischen, auf denen römische Brettspiele aufgebaut sind. Zudem gibt es Objekte zum Anfassen und Ausprobieren wie etwa Fragmente einer Reibschale oder eine Schreibtafel, wie sie auch die Römer benutzt haben.
Eigene Bilder posten
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Konzipiert wurde die die Wanderausstellung von Wilfried Rosendahl vom Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim. Die Bilder wurden nach seinen Ideen von Künstlern aus China und dem Schwarzwald gestaltet.
Beim Aufbau wurden nicht nur die Bilder und Ausstellungsstücke nach Linn geliefert, sondern auch Fotos, die Besucher bei vorherigen Aufbauten in der Schau gemacht haben. „Das können wir in Krefeld besser“, ist Jennifer Morscheiser überzeugt und bittet Besucher um Mithilfe. Wer ein Foto in der Schau macht, kann das mit dem Hashtag Roemerselfie, (also so: #roemerselfie) versehen. Das Museum Burg Linn-Team kann die Fotos dann bei Facebook, Instagram oder Twitter unter diesem Suchbegriff wiederfinden, ausdrucken und um Eingangsbereich eine Collage zusammenstellen. Wem das zu kompliziert ist, der kann alternativ auch Fotos per Mail an burglinn@krefeld.de geschickt werden.