Stadtwerke halten Energie-Preise trotz steigender Kosten
75 Prozent der Kosten gehen für acht verschiedene Steuern, Abgaben und Umlagen drauf.
Krefeld. Die SWK halten die Energiepreise trotz steigender Kosten im nächsten Jahr stabil. Wie die WZ berichtet hat, können die Stadtwerke die Anhebung der EEG-Umlage um knapp einen Cent pro Kilowattstunde kompensieren.
„Mittlerweile sind 75 Prozent des Strompreises durch Faktoren bestimmt, die wir in keinster Weise beeinflussen können“, sagt SWK-Vorstandssprecher Carsten Liedtke und zählt acht verschiedenen Steuern, Abgaben und Umlagen auf. Dazu zählt auch die Umlage für das erneuerbare Energien-Gesetz (EEG), die 2014 von 5,28 auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde erhöht wird.
Das hätte für einen Krefelder Durchschnittshaushalt rund 31 Euro pro Jahr an Mehrkosten verursacht. Da der Strompreis aber gesunken ist, können die SWK das ausgleichen und damit die Strompreise halten. Davon profitieren fast alle SWK-Kunden. Die Ausnahme bilden rund 6000 Heizstrom-Verbraucher, weil für sie andere Berechnungsgrundlagen gelten. „Sollte die EEG-Umlage im übernächsten Jahr erneut steigen, können wir das auch bei den anderen Kunden nicht mehr kompensieren“, warnt der SWK-Chef.
Seit der Liberalisierung des Strommarktes 1998 haben sich die Abgaben beinahe verdreifacht, sind um 240 Prozent gestiegen, sagt Liedtke. Er unterstützt den Ausbau der erneuerbaren Energien, kritisiert aber die Umsetzung. Die schlechte Planung und der Parallelbetrieb von konventioneller und erneuerbarer Energie führe zu Kosten, die viele Verbraucher nicht mehr aufbringen können.
Das wiederum bekommen die SWK zu spüren: Die Zahl der säumigen Energiekostenzahler steige. Die SWK blieben dann nicht nur auf ihren Kosten sitzen, sondern müssten dennoch die Abgaben an den Staat entrichten.
Wenig Freude haben die SWK derzeit an ihren Beteiligungen an konventionellen Kraftwerken. Liedtke: „Mit Kohle ist derzeit kein Geld zu verdienen.“ Zum Glück habe man nur ganz kleine Beteiligungen, so dass sich die Einbußen in Grenzen halten. Liedtke: „Es ist an der Zeit, die Förderung der erneuerbaren Energien grundlegend umzugestalten.“