Meinung DNA Krefelds bewahren
Mit einem bisschen Neid schwenkt der Blick von Krefelds Stadtmitte aus nach Uerdingen. Nicht wegen der unmittelbaren Nähe zum Rhein, der städtebaulichen Pläne zu Rheinblick oder der in den Sommermonaten beliebten Rhine Side Gallery samt Biergarten.
Sondern wegen der drei Satzungen, die in der jüngsten Ratssitzung beschlossen wurden – und Weitsicht verraten. Die Rede ist von der überarbeiteten Denkmalbereichssatzung, der Gestaltungs- und der Werbeanlagensatzung. Mit dem Ziel, die historische Silhouette der Altstadt sowie schützenswerte Bauten zu erhalten und Neu- sowie Umbauten so zu gestalten, dass sie sich harmonisch in das vorhandene historisch gewachsene Umfeld einfügen.
Für die Krefelder Innenstadt ist zumindest eine Werbeanlagensatzung vor Jahren beschlossen worden. Seitdem dürfen Werbeanlagen nicht mehr kreuz und quer in die Straßen rein ragen und ihre Größe wie auch die Gestaltung beispielsweise der Außengastronomie ist vorgegeben. Doch damit ist dann auch Schluss. Wer alleine über die Hochstraße geht, erkennt nur am gebogenen Straßenverlauf und dem Blick ab dem zweiten Stockwerk in die Höhe, dass es sich bei vielen Häusern um die DNA Krefelds handelt. Aber auch so manches historische Gebäude ist, statt saniert zu werden, einem gesichtslosen Klotz gewichen. Es wird Zeit, dass die vorliegende und beschlossene Kulturhistorische städtebauliche Analyse gerade auch für die Krefelder Innenstadt umgesetzt wird.