Bildung Stopp für Schüler aus Nachbarstädten
Krefelder Kinder und Jugendliche sollen bei der Aufnahme an städtischen Gymnasien und Realschulen den Vorzug bekommen. Das Anmeldeverfahren für städtische Gesamtschulen soll geändert werden.
Krefeld. Schüler aus Nachbargemeinden sollen an städtischen Gymnasien und Realschulen nicht mehr angenommen werden, wenn die Aufnahmekapazität der Klassen erreicht ist und die Mädchen und Jungen in ihrer Gemeinde auch eine Klasse in der gewünschten Schulform besuchen können. „Es kann nicht sein, dass beispielsweise Fischelner Kinder vom Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium abgelehnt und Schüler aus Meerbusch angenommen werden“, sagt Schulrätin Marita Koblenz-Lüschow im Schulausschuss.
„Das hat in der Vergangenheit viel Unruhe gegeben.“ Schulamtsleiter Jürgen Maas ergänzt, dass die Nachbargemeinden ebenso handeln würden, da es sich um ein Schulgesetz in NRW handele. Die Politiker taten sich schwer mit der Entscheidung, die parteiungebunden erfolgte: Demnach wird die Verwaltung beauftragt, einen entsprechenden Beschlussvorschlag für die nächste Sitzung vorzubereiten.
Dafür waren UWG, die Grünen, die SPD mit vier Stimmen und die CDU mit vier Stimmen. Dagegen war die FDP, und enthalten haben sich SPD mit zwei Stimmen, CDU mit einer Stimme und Die Linke.
Was Umbau und Erweiterung der Realschule Oppum zur fünften Gesamtschule anbetrifft, erklärte Gesamtschul-Leiterin Birgit Oelmüllers-Hoff: „Wir sind auf der Zielgeraden.“ Nach den Bauausschuss-Mitgliedern am Vortag stimmten auch die des Schulausschusses den Kosten von rund 16 Millionen Euro zu. Zum kommenden Schuljahr werden die verbliebenen Klassen der Realschule Oppum komplett an die Stephanusschule an der Rote-Kreuz-Straße umziehen. Da die Stephanusschule aber erst 2019 aufgelöst wird, die Schüler erst dann an die Josef-Hafels-Straße ziehen, wird es ein Jahr lang eng.
Als Lösung schlägt die Schulverwaltung vor, zwei Klassenräume an der benachbarten Waldorfschule anzumieten. Weitere sechs Klassen werden für diesen Zeitraum in Containern untergebracht. Die Politiker gaben ihr Okay.
Ebenso stimmten die Mitglieder des Gremiums der sukzessiven Auflösung des Fichte-Gymnasiums ab dem 1. August 2018 und der dann folgenden Kooperation mit dem Arndt Gymnasium zu, zumal sich die Verantwortlichen der Schulen zur „aktiven Neuausrichtung auf Augenhöhe“ bekennen. Die Konzeptentwicklungs-Gruppe wird zum Ende des Schuljahres Vorschläge machen, wie beide Schulen an ihren Standorten und trotzdem erfolgreich an der neuen Kooperationsschule mit neuem Namen arbeiten können. Im Zusammenhang mit diesen Vorgängen äußerte Dezernent Gregor Micus das Interesse, sich als eine von künftig 30 Talentschulen — insbesondere mit Mint-Schwerpunkt — in NRW zu bewerben, die exzellente Ausstattung und modernste digitale Infrastruktur erhalten sollen.
Geändert wird künftig das Anmeldeverfahren für die städtischen Gesamtschulen, da mit der Gründung der fünften Gesamtschule kein Kind mehr aus Platzgründen abgewiesen werden muss. Maas: „Das vorgezogene Anmeldeverfahren für diese Schulform zieht nur, wenn zu erwarten ist, dass die Zahl der Anmeldungen die Aufnahmekapazität einer oder mehrerer Schulen einer Schulform übersteigen wird.“ Das gleichzeitige Anmeldeverfahren der drei Schulformen sei jedoch nach wie vor notwendig, da es an einigen Schulen immer zu Überhängen kommen wird. Daher sei es auch wichtig, einen Zweit- oder Drittwunsch für eine Schule anzugeben.