Prostitution Straßenstrich: Erneuter Anlauf für Sperrbezirk
Weil sich die „Rote Meile“ an der Neuen Ritterstraße immer mehr in die Wohngebiete verlagert, soll das Problem noch einmal an die Bezirksregierung herangetragen werden.
Krefeld. Einen erneuten Anlauf bei der Bezirksregierung wollen Politik und Verwaltung nehmen, um die Einrichtung eines Sperrbezirks gegen Prostitution in Dießem zu erreichen. Mehr und mehr habe sich der dortige Straßenstrich, der zwischen 22 Uhr und sechs Uhr erlaubt ist, in die benachbarten Wohngebiete verlagert, berichtet FDP-Chef Joachim C. Heitmann im Ordnungsausschuss. Betroffen sind davon die Anwohner an der Ritter-, Neue Ritter-, Volta- und Nernststraße und Am Riddershof.
Im Ausschuss wird auch auf das Beispiel Duisburg verwiesen. Im Süden der Nachbarstadt sind weite Teile als Sperrbezirk ausgewiesen, Prostitution ist dort verboten. Damit hat die Stadt auf der anderen Rheinseite eine rechtliche Handhabe, gegen Prostitution vorzugehen.
Resigniert von der jahrelangen Diskussion meint Britta Oellers (CDU): „Wir können das Problem nur verbessern, nicht aber lösen. Auch mit einem Sperrbezirk ist die Prostitution in der Stadt nicht am Ende.“ Dagegen hält Heitmann: „Wir müssen aufhören, wieder nur Grundsätzliches zu diskutieren. Wir müssen jetzt anfangen und den Wünschen der Anwohner entsprechen.“
Stefan Hagemes von den Linken sah in der Einrichtung von „Verrichtungsboxen“ nach dem Kölner Modell einen Lösungsansatz.
Außerhalb von Wohngebieten seien die geschlossenen Boxen, in die der Freier mit seinem Auto einfährt, für die Prostituierten mit Notrufen ausgestattet. Gegen die beiden Stimmen der Grünen, die auch die Fachrunde Prostitution einbezogen wissen wollten, wurde ein entsprechender Antrag verabschiedet, der Oberbürgermeister Frank Meyer beauftragt, sich in Sachen Sperrbezirk erneut an die Bezirksregierung zu wenden.