Strompreis steigt um vier Prozent — aber nicht für alle
Das Nutzen der Netze wird teurer. Das geben die Stadtwerke ab Januar weiter - aber nicht in allen Tarifen.
Krefeld. Um rund vier Prozent wird ab Januar 2012 der Strompreis der SWK angehoben. Davon betroffen sind die Kunden des Tarifs SWK Direkt und der Grundversorgung. Keine Erhöhung gibt es für die rund 55 000 Nutzer des SWK-Klassik-Tarifs. Sie erhalten sogar eine Verlängerung der Preisgarantie bis Ende 2012. Das gleiche gilt für Gewerbekunden im Profi-Tarif.
„Von dieser Preiserhöhung haben die SWK gar nichts“, versichert SWK-Vorstand Carsten Liedtke. Denn Hintergrund seien die gestiegenen Netzentgelte. Die Kosten für den Transport des Stroms machen knapp ein Viertel der Gesamtkosten aus. Die Höhe wird durch die Bundesnetzagentur festgelegt, das Geld geht komplett an den Netzbetreiber.
Die Agentur hatte vor einiger Zeit eine pauschale Senkung der Gebühr verordnet, gegen die einige Anbieter erfolgreich geklagt haben, was nun zu der Erhöhung beiträgt.
Für das Hochspannungsnetz ist die Firma Amprion (ehemals RWE) zuständig. Die bezahlt aus der Gebühr unter anderem den Ausbau, die Reparatur und Wartung des Stromnetzes vom Kraftwerk bis zum Hauszähler. Hinzu komme, so Liedtke, das erneuerbare Energiengesetz (EEG).
Für den von der Bundesregierung beschlossenen Vorrang für die erneuerbaren Energien müssen rund 2000 Kilometer Hochspannungsnetz neu errichtet werden. Gleichzeitig werden die energieintensiven Betriebe auf Kosten der Allgemeinheit bei den Stromkosten entlastet.
All dies bedeutet für Krefeld einen Kostenanstieg von 15 Prozent. „Den wollen wir aber nicht komplett weitergeben“, so Liedtke. Da die Klassik-Kunden bereits zwei Jahre hintereinander mehr bezahlen mussten, werden sie diesmal verschont.
Die SWK-Direkt-Kunden müssen monatlich mit rund 4,80 Euro mehr rechnen. In der Grundversorgung wird es rund 2,60 Euro im Monat teurer. Das entspricht einer Steigerung von durchschnittlich rund vier Prozent.
Auf die Frage, ob sich die steigenden Kosten auf Personal oder Service der SWK auswirken, verneint Liedtke: „So weit sind wir noch nicht. Klar ist, dass die Energiekosten weiter steigen. Denn das Ziel, zu einer regenerativen, dezentralen Versorgung zu kommen, ist nichts anderes, als die komplette Neugestaltung des Energiemarktes. Unser Weg ist vielmehr, das Unternehmen SWK durch Wachstum außerhalb Krefelds und mehr eigenen Energieerzeugung zu stärken.“