Falldetektor für Senioren: Nach einem Sturz folgt ein automatischer Notruf
Ein Sensor bemerkt Unfälle und kontaktiert selbstständig die Rettungskräfte.
Krefeld. Bis ins hohe Alter unbeschwert in den eigenen vier Wänden leben und bei aller Mobilität rund um die Uhr Schutz und Sicherheit genießen, wer wünscht sich das nicht? Ein Funksender am Armband ermöglicht diese Selbstständigkeit.
Falldetektor — das ist der Name einer neuen Generation von Sensoren, die der Krefelder Verein für Haus- und Krankenpflege ab sofort in seinem Hausnotrufdienst einsetzt. Der Falldetektor sieht aus wie eine moderne Armbanduhr, die hoch entwickelte Elektronik verbirgt sich unter einem grauen Gehäuse. Es ist leicht und bruchsicher.
Während die betroffene Person einen Notruf bislang per Knopfdruck selber auslösen musste, setzt sich der Falldetektor im Ernstfall automatisch über einen Funksender per Hausnotrufgerät mit der Zentrale des Krefelder Notrufs in Verbindung. Über die Wechselsprechanlage nehmen die Mitarbeiter Kontakt auf.
Meldet sich der Teilnehmer nicht, kommt sofort Hilfe ins Haus. „Wer stürzt und bewusstlos ist, kann nicht mehr reagieren“, sagt Geschäftsführer Karl-Heinz Nöding. In diesen Fall könnten die manuell auszulösenden „Funkfinger“ nicht helfen.
„Wenn der Falldetektor eine Erschütterung wie bei einem Sturz registriert, analysiert er die Ereignisse. Erfolgt in den nächsten 30 Sekunden keine Bewegung, löst er den Notruf aus.“
Zuvor vibriert der Detektor noch zehn Sekunden, „ein besonderer Service für Schwerhörige“— und die letzte Möglichkeit für den Benutzer, einen Fehlalarm zu verhindern.
„Der neue Falldetektor gewährleistet schnelle Hilfe“, fügt Andrea Blomen, 1. Vorsitzende des Krefelder Vereins für Haus- und Krankenpflege, hinzu. „Zusätzlich hat er einen integrierten Notrufknopf, mit dem man auch manuell Alarm auslösen kann.“ Die Reichweite zu der Notrufanlage beträgt 300 Meter. „Damit sind alte Menschen auch im Garten oder Keller nicht schutzlos.“