Carolina Superbowl: Lange Gesichter in Krefelds Partnerstadt

Die favorisierten Carolina Panthers aus Charlotte haben im Super Bowl gegen die Denver Broncos verloren.

Carolina/Krefeld. Lange Gesichter in Krefelds amerikanischer Partnerstadt Charlotte. Ihr Football-Team, die Carolina Panthers, hat im Super Bowl gegen die Denver Broncos verloren. Und das, obwohl sie Favoriten auf den Titel waren. Während es in den USA in den vergangenen Tagen kaum ein anderes Thema gab und die Panthers auf der Homepage der Stadt angefeuert wurden, ist Krefeld football-technisch eher Niemandsland. Die Internetseite der Krefeld Chiefs ist nicht erreichbar. Die Uerdingen Tomahawks haben sich aufgelöst.

Doch deren ehemaliger Trainer Marcel Seidel hat sich das Finale natürlich mit seinen Kumpels angeschaut. Und obwohl er weiß, dass das Panther-Team aus Krefelds Partnerstadt kommt, hat er Denver den Sieg gegönnt. Ihm hat gefallen, dass die sich mehr auf die sportlichen Aspekte als auf die Show konzentriert haben. „Das fand ich persönlich sympathischer.“ Und das obwohl die Panther mit Michael Oher einen Star in den Reihen haben, über den ein Hollywoodfilm mit Sandra Bullock gedreht worden ist (The Blind Side, 2009).

Statt aktiver Sportler hat sich in Krefeld jüngst ein Club eingefleischter Fans zusammengefunden — die WZ berichtete kürzlich über deren Treffen im American Diner in Hüls. Maik van Ditshuizen ist seit fast 25 Jahren Football-Fan und schart immer eine Gruppe Gleichgesinnter zum „Rudelgucken“ um sich. Er ist eigentlich Fan der New England Patriots. Beim Super Bowl hat er in seiner Kellerbar aber auch zu Denver gehalten. „Ich habe das Peyton Manning, dem alten Haudegen, einfach gegönnt.“ Dass es dabei gegen Krefelds Partnerstadt ging, war ihm gar nicht bewusst.

Die Kontakte nach Charlotte sind weitaus spärlicher als zum Beispiel zum unmittelbaren Nachbarn Venlo. Einige Schulen organisieren Austauschprogramme. Auch Künstler haben schon mal ihre Werke über den großen Teich geschickt. Ein Charlotte-Fan-Kreis hat seine Arbeit eingestellt, weil alle Mitglieder mittlerweile über 70 sind.

Derweil müssen in Charlotte jetzt einige unangenehme Wetten eingelöst werden. So muss Bürgermeisterin Jenniffer Roberts ein Trikot von Peyton Manning überstreifen und ein Foto von ihr in dieser Montur auf ihrem Twitter-Account posten. dag