Karneval Teuflische Stimmung im Inrath

Auf der Karnevalssitzung der „Fidele Jröine Jonges“ ging’s heiß her.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Was den großen Gesellschaften recht ist, kam dem relativ kleinen Verein der „Fidelen Jröine Jonges“ gerade gelegen. Die Gesellschaft gibt es seit 1925, und ihre Mitglieder werden in der fünften Jahreszeit regelmäßig zu quirligen Vertretern des närrischen Brauchtums. Erneut war das Raphaelsheim der Tatort des Treibens, das sich selbst kleine wie große Tollitäten nicht entgehen ließen. So schaute das Krefelder Prinzenpaar ebenso vorbei wie Nina I. und Lars I., das Kinder-Paar aus Stahldorf. Und ohne die Großfamilie Schlippes scheint nicht viel zu laufen. Denn oft wurde dieser Name im Saal aufgerufen.

Natürlich von einem Schlippes. Denn im dritten Jahr war Martin Schlippes Präsident. Es gab sogar drei Schlippes-Generationen, die jetzt auf der närrischen Bühne standen. Enkelin Sophia tanzte, ihre Eltern Michael und Tanja gehörten ebenfalls zu den Akteuren wie ihr Großvater Franz-Josef, nur Jupp genannt. Jupps Sohn ist Präsident.

Einmal mehr fanden die „Fidelen Jröine Jonges“ wieder eine gute Mischung aus Tanz, Parodien und Sketchen. Bei einer Nummer mussten gleich mehrere Dolmetscher dabei sein, einer davon war fit in Gebärdensprache, um das tiefste Krefelder Platt von Jupp Schlippes ins Hochdeutsche zu übersetzen. Nur ein Beispiel: „Möt dinn jeäl Baselümke kömmse mech füür wie ne uutjeriffelde Joldfasan“. Frei übersetzt: Mit deinem gelben aus der Mode gekommenen Kleidungsstück siehst du aus wie ein ausgeriffelter Goldfasan.

Für das Hochdeutsche war „Hotti“, alias Horst Hülbusch, zuständig, für die Gebärdensprache Stefan Koenen. Die Jecken im Saal, darunter Piraten oder Vogelscheuchen, kamen auf ihre Kosten. Schön anzusehen war unter anderem der Sketch „Aschenputtel“, bei dem im Wechsel an einer Stellwand lustige Gestalten hervorlugten.

Für die Stand-up-Comedy von Parissa gab es ebenso viel Beifall wie für den „Cup Song“ mit Live-Sängerin Anki Düker. Für die richtigen Töne sorgten ferner die Inrather Fanfaren, was fürs Auge bot die Uerdinger Rheingarde. Zum Schluss gab es noch eine flotte Hitparade. Unter anderem wurde aus Michael Schlippes Micky Krause oder aus Marcus Bernstengel Justin Timberlake.

Der zweite Streich der „Fidelen Jröine Jonges“ folgt an gleicher Stelle am Karnevalssamstag, 25. Februar. Diese Kostümsitzung ist allerdings bereits ausverkauft. Wer die Gesellschaft dennoch erleben möchte, sollte sich den Krefelder Rosenmontagszug anschauen.