Betrug Falschgeld-Alarm in Krefeld
In Geschäften und bei einer Bank tauchen falsche 100-Euro-Scheine auf. Ein Mann soll in Fischeln zweimal mit den Blüten bezahlt haben.
Krefeld. Die Oberfläche: verblüffend echt. Hologramm und Sicherheitsstreifen vorhanden. Das Papier: vom Original kaum zu unterscheiden. Für das ungeschulte Auge sehen die Geldscheine, die Peter Bauland aus der Tresorkasse der Sparkasse Krefeld hervorholt, zum Verwechseln ähnlich aus — und doch ist es Falschgeld, das bei einer Einzahlung an diesem Wochenende vom automatischen Prüfsystem erkannt wurde.
Es handelt sich um 100-Euro-Blüten, wie sie vermutlich auch vergangene Woche in zwei Geschäften in Fischeln zum Bezahlen genutzt wurden. Aufgefallen ist der Betrug in einer Bäckerei an der Erkelenzer Straße. Bäckermeister Frank Deckert war auf einen jungen Mann aufmerksam geworden, der zwei Flaschen Cola und einen Eierlikör-Berliner mit einem 100-Euro-Schein bezahlte. „Ich habe den Mann noch verfolgt, nachdem ich überprüft hatte, dass es sich um Falschgeld handelt, und gesehen, dass er in einen Blumenladen ging“, sagt er. Auch in dem Geschäft bezahlte der Unbekannte mit einem 100-Euro-Schein. Danach verlor sich die Spur des mutmaßlichen Betrügers. Die Polizei bestätigte den Blüten-Verdacht in beiden Fällen und nahm die Ermittlungen auf.
Ein Einzelfall? Keineswegs. Peter Bauland erklärt, dass pro Woche mindestens drei gefälschte Banknoten bei dem Geldinstitut auftauchen würden. Die Polizei registrierte 2015 24 Falschgeld-Fälle. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein. Zurück bleiben in den meisten Fällen die geprellten Geschäftsleute. Die Anschaffung von Prüfgeräten ist deshalb für viele zum Standard geworden. Thomas Lücking, Geschäftsführer von Galeria Kaufhof in Krefeld, erklärt: „Wir prüfen alle Geldscheine ab 20 Euro mit unseren standardmäßigen Falschgeldprüfgeräten. Meiner Meinung nach ist das eher ein Problem von kleineren Geschäften, die das Geld nicht prüfen.“
Trotz Prüfung ist Ludwig Schmitz schon die ein oder andere Blüte untergekommen. „Wir haben ein Leuchtgerät zur Überprüfung von Geldscheinen. Es ist schon mal vorgenommen, dass wir falsche 50 Euro Scheine entdeckt haben, sowohl im Laden als auch beim Einzahlen in der Bank“, sagt der Mitarbeiter der Obertor Apotheke in Uerdingen. Im Ladenlokal von Juwelier Esch spielt Falschgeld keine große Rolle. „Bei uns kommt es kaum vor, dass jemand in bar bezahlt. Beträge ab 100 Euro bezahlen unsere Kunden fast ausschließlich mit der EC-Karte“, berichtet Mitarbeiterin Nicole Ingenillm.
Laut Bundesbank lässt sich Falschgeld auch ohne entsprechende Technik erkennen. Hält man eine Banknote gegen das Licht, müssen Wasserzeichen, Sicherheitsfaden und die unvollständige Zahl auf Vorder- und Rückseite sichtbar werden. Zudem erscheinen beim Kippen des Scheins auf der Vorderseite im Hologramm je nach Betrachtungswinkel wechselnde Motive.