Unfall auf dem Frankenring: Mädchen schwebt in Lebensgefahr

Zehnjährige ist auf dem Frankenring von einem Lastwagen überrollt worden — sie war vermutlich im „toten Winkel“.

Krefeld. Horror-Unfall Mittwochmorgen an der Einmündung Roßstraße/Frankenring: Eine Zehnjährige, die auf ihrem Fahrrad auf dem Weg zur Schule war, wurde von einem Lastwagen erfasst und lebensgefährlich verletzt. Im Klinikum kämpfen die Ärzte um das Leben des Mädchens.

Es war 7.46 Uhr, als es passierte: Der Lkw-Fahrer aus Polen war mit seinem Gefährt auf der Roßstraße stadteinwärts unterwegs und wollte nach rechts auf den Frankenring abbiegen. Die Schülerin fuhr in die gleiche Richtung und wollte eigentlich geradeaus über den Frankenring weiterfahren. Offenbar befand sich die Zehnjährige im sogenannten „toten Winkel“, war also für den 36-jährigen Fahrer in keinem Außenspiegel zu sehen. Laut Aussage einer Zeugin touchierte der schwere Wagen das Mädchen zunächst, so dass es vom Fahrrad stürzte. Dann wurde es vermutlich von dem schweren Fahrzeug überrollt.

Eine weitere Zeugin sah von der gegenüberliegenden Straßenseite, wie das Kind hinter dem Wagen verschwand und nach dem Abbiegen des Lkw plötzlich am Boden lag. Ein Notarzt behandelte die Zehnjährige vor Ort; sie musste später im Klinikum notoperiert werden.

Der Lkw-Fahrer kam zur Vernehmung ins Verkehrskommissariat. Weitere Angaben machte die Polizei dazu zunächst nicht. Die Beamten schalteten einen Sachverständigen ein, der die Unfallstelle begutachtete. Dazu blieb der Bereich Frankenring/Roßstraße mehrere Stunden gesperrt.

Der „tote Winkel“ hat in Krefeld immer wieder zu schweren und oft auch tödlichen Unfällen geführt. Im Rahmen der Verkehrserziehung der Initiative „Krefelder Fairkehr“ an Schulen wird deshalb seit Jahren auf die Gefahr aufmerksam gemacht, die an Kreuzungen und Einmündungen lauert, wenn dort ein Lkw abbiegen will. Erstmals 2001 ist Mädchen und Jungen in Krefeld dargestellt worden, wie schnell die Situation gefährlich werden kann. Mit Unterstützung hiesiger Unternehmen, die ihre Lastwagen zur Verfügung stellten, können die Kinder weiterführender Schulen im Lkw-Führerhaus Platz nehmen — und sehen im Spiegel keinen Menschen. Dabei steht die gesamte Schulklasse an dem Wagen, ist aus dieser Position aber nicht erkennbar.

Die Verkehrsberater der Polizei wissen, dass die Aktion „Toter Winkel“ bei den Kindern großen Eindruck hinterlässt.