In der Wohnung des Angeklagten war es zunächst zu einem Streit zwischen dem späteren Geschädigten und der Freundin des Täters gekommen. Pascal W. wollte den Streit beenden und forderte den Mann mehrfach auf, die Wohnung zu verlassen. Doch der dachte nicht daran. „Ich gehe dann, wenn ich will“, entgegnete Uwe S. Danach boten sich die beiden Streithähne die Stirn: S. stieß W. so heftig, dass der seinen Halt verlor und in eine Ecke taumelte.

Dies brachte den Hausherren zur Weißglut. Er schnappte sich ein Messer, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen: „Verlasse die Wohnung“. „Auf einmal stand er mit dem Messer vor mir“, erzählte Uwe S. im Zeugenstand. Dann ging alles ganz schnell: Im Hausflur holte Pascal W. aus und stach zweimal zu. „Ich habe nur noch Rot gesehen. Das hatte ich vorher noch nie“, räumte der Täter ein. Gleich nach den Stichen erkannte der 24-Jährige, was er angerichtet hatte und rief die Polizei.

„Ich habe eine Dummheit gemacht“, sagte W. zu seiner Freundin. Bei Uwe S. hat sich Pascal W. mehrfach entschuldigt; er besuchte ihn auch im Krankenhaus. Freunde werden die beiden aber nicht mehr. „Es tut mir leid, wir waren sehr lange befreundet“, sagte der Angeklagte in Richtung des Zeugen. Das Gericht hielt sich an die Vorgabe des Staatsanwaltes, der erklärt hatte: „Er darf nicht so reagieren.“ Dass Pascal W. an Epilepsie leidet, hatte nach Ansicht des Gutachters keinen Einfluss auf die Tat.

Drei Jahre lang steht W. nun unter Bewährung, darf nicht mehr straffällig werden. „Übrigens ist auch der Besitz von Betäubungsmitteln strafbar“, ermahnte der Richter den wegen Cannabis-Einfuhr vorbestraften Krefelder. jre