Kommunikation Verbraucherzentrale empfiehlt Alternativen zu WhatsApp
Whatsapp räumt sich künftig das Recht ein, Nutzerinformationen mit allen Unternehmen der Facebook-Gruppe zu teilen.
Krefeld. WhatsApp räumt sich künftig das Recht ein, Nutzerinformationen mit allen Unternehmen der Facebook-Gruppe zu teilen. Und der Messenger-Dienst duldet hierbei weder Widerspruch noch ein Unterbinden in den Einstellungen. Für die Suche nach alternativen Diensten gibt die Verbraucherzentrale Tipps mit auf den Weg:
Datengenügsamkeit: Je weniger persönliche Daten ein Dienst zur Anmeldung und Nutzung verlangt, umso empfehlenswerter ist er. So reicht manchen Anbietern für das Einrichten schon ein Fantasiename oder zufällig generierter Zahlencode, unter dem dann anonym gechattet werden kann. Hier gilt: Was nicht angegeben werden muss, kann auch niemand ungewollt in die Finger bekommen und ungefragt weiter verwenden.
Verschlüsselung: Zu den Favoriten sollte ein Messenger mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zählen. Dadurch ist sichergestellt, dass der Anbieter und andere nicht mitlesen können, weil die Nachricht auf dem Handy des Absenders automatisch ver- und erst beim Empfänger entschlüsselt wird.
Kontaktpflege selbstbestimmt: Um überhaupt Nachrichten senden zu können, müssen Kontakte angelegt werden. Das erledigen Whats-app und andere automatisch durch Zugriff aufs Telefonbuch. Bei Threema zum Beispiel geschieht das nur optional, und die Kontakte werden nur kurz an den Anbieter zum Abgleich übertragen, ohne gespeichert zu werden. Europäische Datenschutzstandards: Der Daumen zeigt nach oben für Messenger, die europäische Server mit schärferem Datenschutzrecht nutzen. Dass persönliche Daten an andere Dienste gesendet werden, muss nach deutschem Datenschutzrecht durch Einwilligung erlaubt werden.
Ausschaltbare Funktionen: Für alle sichtbar anzeigen, dass der Nutzer online ist oder die Nachricht schon gelesen, aber nicht geantwortet hat — wer solche Mitschnitte seiner Aktivitäten ausschalten will, sollte sich für Messenger-Dienste mit ausschaltbaren Funktionen entscheiden.
Verfügbarkeit in Betriebssystemen: Der Messenger-Dienst sollte für mehrere Betriebssysteme, wie auf Android und iOS, verfügbar sein.
Datensammeln für Werbezwecke: Genau hingesehen werden sollte, ob der Dienst Nachrichteninhalte oder andere Daten seiner Nutzer selbst zu Werbezwecken sammelt oder an andere Unternehmen weitergibt. Denn dann droht Profilbildung, die Unternehmen für gewinnbringende personifizierte Werbung nutzen können, sowie die Gefahr, zum gläsernen Nutzer zu werden.