Verdi fordert mehr Personal in der Pflege
Mit einer Protestaktion vor dem Helios Klinikum macht Verdi auf Engpässe in der Pflege aufmerksam.
Krefeld. Drinnen hat gerade die Sitzung des Aufsichtsrats begonnen, draußen vor der Tür des Klinikums Krefeld fordert die Gewerkschaft Verdi in der laufenden Tarifrunde eine bessere Personalausstattung für die Helios-Kliniken, 6,5 Prozent Lohnsteigerung und 100 Euro monatlich mehr für Auszubildende. Oberbürgermeister Gregor Kathstede als Vorsitzender des Aufsichtsrates hatte zu Beginn der Protestaktion vor allem die angehenden Pflegekräfte begrüßt und ihnen viel Erfolg gewünscht.
„Es geht uns um eine bessere praktische Ausbildung“, sagt für die Auszubildenden Pflege-Pädagoge Ulrich Küsters. Je weniger Personal insgesamt vorhanden sei, um so mehr bleibe die Ausbildung auf der Strecke. Gewerkschaftssekretär Jürgen Pascha erklärt den Hintergrund: „Die Zahl der Praxisanleiter reicht nicht aus.“ Das sind Pflegekräfte, die eine Weiterbildung zum Praxisanleiter absolviert haben und die Auszubildenden im Klinikalltag begleiten und fachlich anleiten. Auf manchen Stationen werde das ernster genommen als auf anderen.
Der junge Gewerkschaftler und Auszubildende Çaglar Aydogan ergänzt: „Auf manchen Stationen machen wir schon Sachen, die wir in der Schule noch nicht behandelt haben. Oder es wird uns nur einmal etwas gezeigt und wir müssen dann selber sehen, wie wir es hinkriegen.“ Pascha ergänzt: „Die arbeiten teilweise schon wie examinierte Kräfte.“
Auch die Praxisanleiter bekämen die Personalnot zu spüren. Statt in der Ausbildung würden sie verstärkt im Pflegedienst auf den Stationen eingesetzt. Manche kämen dann in ihrer Freizeit, um den Auszubildenden die wichtigen Grundkenntnisse zu vermitteln. Als Grund für den Personalmangel sieht Pascha die wachsenden Patientenzahlen. „Obwohl die steigen werden nicht mehr Leute eingestellt.“ Das will Verdi ändern. Deshalb haben am Donnerstag rund 100 Beschäftigte protestiert.