Verkäufer-Azubis treten gegeneinander an
Den ersten Platz holte der 22-jährige Timur Süslü. Viktoria Starysh aus Krefeld holte den dritten Platz.
Krefeld. Der junge Mann in der Parfümerie ist sich sicher: Für seine Frau soll es als Geschenk ein erlesener Duft, ein Eau de Parfüm, sein. Mehr als 120 Euro will er dafür aber nicht ausgeben. Etwa zehn Minuten später hat er etwas Passendes gefunden, bekommt von der Verkäuferin noch eine Body Lotion dazu. Dann überlegt er es sich doch anders, gibt die Bestellung zurück. Alles nur ein Spiel: Auszubildende aus Krefeld und dem Kreis Viersen haben auf diese Weise gerade den besten Nachwuchsverkäufer beziehungsweise die beste Verkäuferin ermittelt.
Drei Berufskollegs, die Krefelder Kaufmannschule, Berufskolleg Viersen-Dülken und das Rhein-Maas-Berufskolleg des Kreises Viersen (Standort Lobberich), hatten jeweils drei ihrer besten Azubis am Ende ihres ersten Ausbildungsjahres zur Kaufmannschule geschickt. Und in einem Schulungsraum unten im Keller am Konnertzfeld war ein entsprechendes Sortiment aufgebaut. Mit Garderobe, Kasse, Schuhen, Klamotten, mit technischen Geräten. Whisky war ebenso im Angebot wie Shampoos oder Spielzeug. Die jungen Leute hatten bei jeweils drei Rollenspielen die Möglichkeit, ihr Gelerntes zu präsentieren.
Gut machte es gerade die 23-jährige Marigano Rama. Die Kempenerin, die ihren Berufsschulunterricht am Rhein-Maas-Standort in Lobberich hat, wirkte beim Verkauf des Parfüms überzeugend und authentisch, ließ den hartnäckig bleibenden Kunden nicht aus den Augen und pries den Duft und einige andere Serviceleistungen in den höchsten Tönen. „Es ist sehr wichtig, freundlich und behutsam vorzugehen, immer im Blickkontakt zu bleiben und nicht sofort den Preis zu nennen“, loben die Jury-Vertreter zusammen.
Neben Lehrern der drei Schulen hatten ferner das Schuhhaus Klauser und der Kaufhof einen Vertreter geschickt. Angela Keens vom Kaufhof hatte selbst vor Jahren die Verkäuferinnen-Lehre gemacht, arbeitet mittlerweile im Personal-Management. „Ich wollte immer schon direkt mit den Menschen arbeiten“, sagt der 22-jährige Daniel Kiwitz (Kempen), der zur guten Garderobe des Kunden die passenden Schuhe verkaufen soll. „Ich war diesmal nicht so flexibel, hatte selbst ein Paar favorisiert, ohne auf den Wunsch des Kunden genauer einzugehen“, sagt Daniel Kiwitz hinterher.
Sein Krefelder Kollege Markus Mehlwitz (21) bringt einen Grill an den Kunden. „Der reicht dicke für sechs Steaks“, lautet sein Verkaufsargument.
Direkt im Anschluss konnten Kollegschüler aber auch die Jury ihre Meinungen äußern. Es gab sogar eine dreiköpfige Schüler-Jury. Ihr gehörte Diallo Mamadou (Dülken), Anduena Mustafa (Krefeld) und die Nettetalerin Sabrina Thielen an. Sabrina Thielen, die kurz vor ihrem Abschluss steht, hatte den letzten Wettbewerb vor etwa einem Jahr gewonnen, anschließend auch ein deutsch-niederländisches Nachwuchs-Event gewonnen.
Im Herbst findet dieser Wettbewerb auch wieder in den Niederlanden statt. Die neun jungen Leute machten ihre Sache gut. Zum Schluss gab es für alle Urkunden und Warenwertgutscheine.