Viel Theater für die Schulen
Das Projekt von Kresch und Gemeinschaftstheater geht in die zweite Runde.
Krefeld. Mit Staunzeit Zwei werden das Gemeinschaftstheater Krefeld Mönchengladbach und das Kreschtheater im Juli 2015 zum zweiten Mal nach 2013 ein gemeinsames Schultheaterfestival ausrichten. „Ziel war von Anfang an eine längerfristige Kooperation und nicht ein aktionistisches, kurzlebiges Zusammengehen“, sagt Michael Grosse, Intendant des Theaters Krefeld Mönchengladbach. Für die Schüler gehe es darum , „selber zu machen, Erfahrungen zu sammeln, sich selber zu finden, um später Kunst mit einem anderen Blick rezipieren zu können“, sagt er. Und natürlich um ganz viel Theater.
Bewerben können sich junge Theatermacher aller Schul- und Altersstufen mit ihren Stücken. Das Besondere ist, das die Aufführungen unter professionellen Bedingungen stattfinden. Also Theaterbühne statt Schulaula, Bühnentechniker statt Hausmeister, und ein unbekanntes Publikum statt Freunde und Familie. „Die Schultheater fragen oft: Was ist denn möglich“, sagt der Leiter des Kresch Theaters, Michael Jezierny. „Wir antworten dann immer: Was wollt ihr denn?“ Helmut Wenderoth, künstlerischer Leiter des Kresch, hat bei der letzten Staunzeit sogar Übersprungshandlungen bei den Schülern festgestellt. „Wir konnten gar nicht verstehen, warum die alle auf einmal auf- und abspringen, bis wir begriffen haben, dass es ihre Vorfreude ist, gleich auf die großen Bühne zu dürfen.“
Beim ersten gemeinsamen Schultheaterfestival von Kresch und Gemeinschaftstheater hätten 150 Krefelder Schüler und Schülerinnen teilgenommen, erinnert sich Dirk Wiefel. „Drei Produktionen haben sich damals an klassischen Vorlagen versucht, sieben haben eigene Produktionen entwickelt“, sagt der Theaterpädagoge. Das Festival kam bei den jungen Leuten hervorragend an, die Vorstellungen auf der Studiobühne zwei der Fabrik Heeder waren zu 110 Prozent ausverkauft. Bedeutet im Klartext: Einige Zuschauer standen während der Vorstellung auf den Gängen.
Die Schüler bekommen bei der Neuauflage viel Zeit, sich an das neue Umfeld und die ungewohnten Arbeitsabläufe zu gewöhnen. Deshalb sollen nicht mehr als zehn Gruppen am Festival teilnehmen. Grundschüler werden zusätzlich von zwei Theaterpädagogen künstlerisch-kreativ begleitet.
Zudem sollen die Schüler so viele Stücke wie möglich anschauen können. Da die jungen Leute aber verpflichtet sind, an einer phasenweise gleichzeitig stattfindenden Konkurrenzveranstaltung teilzunehmen — Stichwort Schule — sollen aus jeder Gruppe zwei Schüler als Festivalscouts so viele Vorstellungen wie möglich sehen und darüber in einem Blog berichten.
Das Bewerbungsformular kann bei den Theatern angefordert werden. Bewerbungsschluss ist der 1. Februar 2015. Das Festival selbst findet vom 8. bis zum 12. Juni 2015 auf den Bühnen der Fabrik Heeder statt. Bewerbung unter Tel. 805 190 oder per Mail:
staunzeit@krefeld.de