Friedenskirche Vierstündiger Lese-Marathon rund um das Thema Frieden
Krefeld · Krefelder haben am Allerheiligentag Texte vorgetragen.
Zwei Dutzend Frauen und Männer aus den verschiedensten Krefelder Bereichen waren am Allerheiligentag in der Evangelischen Friedenskirche aktiv. Unter dem Motto „Erzähl mir vom Frieden!“ trugen sie bei einem Lese-Marathon von 14 bis 18 Uhr vorbereitete und selbst ausgesuchte Texte vor.
Die Literaturliste reichte von „Kain und Abel“ aus dem 1. Buch Mose bis zu Margot Käsmanns „Fantasie für den Frieden“. Katrin Meinhard, Frauenreferentin im Kirchenkreis, und Pfarrerin Annette Vetter hatten die Veranstaltung monatelang vorbereitet und eingebettet in die Ausstellung „Frieden geht anders“, die noch bis zum Sonntag, 11. November, in der Kirche am Luisenplatz zu sehen ist.
Schon am Eingang hatten auch die Besucher Gelegenheit, ihre Meinung kundzutun. In zwei Säulen konnte man Bälle werfen und sich entscheiden. Die Frage „Lassen sich die Konflikte der Welt gewaltlos lösen?“ beantworteten die meisten mit „Ja“.
Am Schluss heißt das Motto „Frieden üben“
Das große Spektrum der vorgetragenen Texte reichte von religiösen Beispielen über die Toleranz in den Religionen hin zur Friedenssehnsucht. Am Schluss des Nachmittags hieß das Motto „Frieden üben“.
Die meisten Vorlesenden stehen in der Krefelder Öffentlichkeit. Man sah Politiker, Künstler sowie Mitglieder aus dem Presbyterium. Bürgermeisterin Karin Meincke beispielsweise hatte sich einen Text von Renate Grüter aus deren Buch „Ruf der Stunde“ ausgesucht. Es ging um das Kapitel „1945 – Auf der Flucht“.
Viele Mitleser interessierten sich auch für die Texte der anderen Beteiligten. Der Besucherandrang war nicht überwältigend, doch 30 bis 40 Zuhörer waren stets in der Kirche versammelt. Sie warfen auch einen Blick auf die Ausstellungswände. Sieben Mal zeigten die Tafeln Wege zum Frieden auf.
Da konnte man erfahren, dass nach 16 Jahren endlich Frieden in Mosambik herrscht, wie der baltische Weg in die Freiheit gelang und dass ein russischer Oberst sich vehement für den Frieden eingesetzt hat. Beim Herausgehen flüsterte ein Besucher der Partnerin zu: „Als Kinder haben wir das Kriegsspielen betrieben, dabei ist Frieden lernen viel notwendiger.“
Das Echo der Leser und der Besucher war, so zog Annette Vetter am Ende des Marathons Bilanz, sehr positiv. Schade, dass fast kein Jugendlicher den Weg in die Friedenskirche fand.