Volksbank: Kratzen an der Milliardengrenze

Die Volksbank ist beflügelt von den guten Zahlen und will einen Marktanteil von 50 Prozent in Krefeld erreichen.

Krefeld. Zufriedene Gesichter bei der Volksbank: Das beständige Wachstum des Genossenschaftsinstituts hat sich auch 2010 fortgesetzt, und man kratzt nun mit der Bilanzsumme an der Milliardengrenze. Die stieg nämlich im vorigen Jahr um 1,5 Prozent auf 970 Millionen Euro.

Darüber dürfen sich auch die 27 214 Mitglieder freuen. Denn wenn die Vertreterversammlung am 12. April zustimmt, erwartet sie eine Dividende von 6 Prozent. Der Rest des Jahresüberschusses von insgesamt 3,3 Millionen Euro wandert in die Rücklage, so dass man nun auch — ohne Rücksicht auf den Verkauf des derzeitigen Gebäudes — den Neubau an der St.-Anton-Straße in Angriff nehmen will.

Dass es 2010 „richtig gut gelaufen ist“ (so Vorstand Klaus Geurden) drückt sich auch in den leicht gestiegenen Mitabeiterzahlen aus: 212 plus 19 Azubis waren im Vorjahr beschäftigt.

Was ist das Geheimnis des Erfolgs der genossenschaftlichen Bank? Geurden führt ihn auf den engen Kontakt zum Kunden und zur Region zurück: „Wir kennen die Menschen, und wir kennen die Region, in der sie leben, arbeiten, investieren“. In Zeiten der Krise stehe die Volksbank für Kompetenz, Verlässlichkeit, Vertrauen und Qualität.

Umso mehr ärgern sich die Banker von der Friedrichstraße über Vorgaben der Politik aus Berlin oder Brüssel: „Dort werden alle Banken in einen Topf geworfen und reglementiert. Damit sorgt man für mehr Bürokratie und Verwaltungskosten“, beklagt der Vorstand.

Das hindert die Volksbank aber nicht daran, sich hohe Ziele zu setzen. „Während wir in Hüls, St. Hubert, Tönisberg, Tönisvorst, Fischeln, Uerdingen und Lank traditionell bis zu 50 Prozent aller Verbraucher erreichen, sind wir im Zentrum Krefelds zwar der aufstrebende regionale Finanzdienstleister, der als Nummer zwei deutlich aufholt, der aber immer noch unter 20 Prozent liegt.“ Dies wolle man mittelfristig ändern und auch im Zentrum die 50-Prozent-Marke anstreben.

Sowohl bei den Einlagen als auch bei den Krediten konnte das Institut zulegen. Bei den Einlagen verzeichnet man mit 1,25 Milliarden Euro den höchsten Betrag, den man jemals erreicht hat.

Besonders investitionsfreudig zeigten sich die Landwirte. Hier spielten erneuerbare Energien eine Rolle, aber auch der Trend zum Großbetrieb, der Investitionen nötig mache.

Eine Erholung sieht man bei der Volksbank auch in der Immobilienwirtschaft. Zwar ging die Zahl der finanzierten Objekte zurück, doch das Gesamtvolumen ist gestiegen, „weil die klassische Wohnwirtschaft wieder in Schwung kommt und in bestehende Mehrfamilienhäuser investiert wird“, sagt Geurden.