Volkshochschüler legen eigenen Biogarten an

Das Grundstück ist schon da, nun sucht die VHS Interessierte, die ihn bewirtschaften – planen, graben, säen, ernten inklusive.

Krefeld. Im frühen Sommer wollen sie schon Salat ernten, im Herbst vielleicht Stangenbohnen pflücken und zwischendurch Sommerblumen schneiden. Ein knappes Dutzend Gartenfreunde hat sich im Kurs "Biogarten" der Volkshochschule zusammengefunden, für den Helga Paas (71) einen 900 Quadratmeter großen Grund zwischen Moerser Landstraße und Niepkuhlenwasser zur Verfügung stellt, mit Fahrrad-Parkplatz und Stromanschluss.

Die Möglichkeit der Hobbygärtnerei lässt sich auch VHS-Direktor Hansgeorg Rehbein nicht entgehen. Er will für die Stangen sorgen. Strauchbohnen sind ihm nicht schmackhaft genug.

Die Gärtnerei beginnt als Trockenübung. Im VHS-Haus erläutern Fachbereichsleiterin Ulrike Wegler-Aalbers und Kräuterpädagogin Ute van Alphen die Möglichkeiten und Ziele. Das Projekt ist auf Dauer angelegt, mit einem "harten Kern" bei wechselnden Teilnehmern.

Bei einigen in der Runde weicht die Skepsis nur langsam. Er wolle sich "nur mal informieren", meint Thomas. Ulla sucht eher "Anleitungen" statt Arbeit. Andrea will sich "ein bisschen austoben”. Beate hat keinen eigenen Garten, sie ist aber neugierig. Irmhild ist schon bei der Theorie ganz Feuer und Flamme: "Früher hatte ich einen Garten, jetzt nur noch einen Balkon. Mich reizt vor allem die grobe Arbeit." Das stößt bei den anderen Kursteilnehmern auf helle Freude.

Arbeit gehört nämlich dazu, wenn die Gruppe ans Werk geht. Ute van Alphen: Wir brauchen Jäter, Schneider, Pflanzer, Planer und Komposter. Als ein Luftbild des Gartens gezeigt wird, werden die Vorstellungen noch konkreter. Immerhin ist eine Hütte auf dem Gelände, Geräte und ein Häcksler sind auch schon da, ein Klo muss noch folgen.

Bei der Ernte wird "Kommunismus" herrschen, aber individuelle Anpflanzungen sind möglich. Der VHS-Direktor legt Wert darauf, Seiteneinsteiger zuzulassen. Etwa 20 Euro pro Semester soll jeder VHS-Gärtner einbringen. Man kann kommen, wann man will, aber freitags um 16 Uhr soll "jour fix" sein.

Nach der Theorie fahren die Teilnehmer raus zum Objekt ihrer grünen Fantasien. Dort werden die Wünsche noch konkreter: "Wir sollten auch schon bald einen Steg zum Wasser bauen", meint Irmhild, zum Sonnen.