Abfallentsorgung Volle Glascontainer in Krefeld sind ein Ärgernis
Krefeld · Der harte Lockdown und die monatelange Schließung der Gastronomie haben zu größeren Altglas-Mengen in den Containern geführt. Doch die Abfuhrfirmen sind am Limit, häufigere Leerungen nicht möglich.
Der harte Lockdown nimmt ein Ende und damit hoffentlich auch die in den vergangenen Monaten überquellenden Glascontainer im Stadtgebiet. Während die Gastronomie über viele Monate geschlossen bleiben musste, wurde alternativlos in den Privatwohnungen entsprechend mehr getrunken als sonst. „Aktuell ist es so, dass bundesweit etwa 20 Prozent mehr Altglas gesammelt wird als vor Corona“, sagt Jürgen Pannenbecker vom Kommunalbetrieb Krefeld (KBK). Auch wenn der KBK laut seines Sprechers kein Vertragspartner des mit der Leerung beauftragten Unternehmens Remondis sei, landen die Klagen der Bürger über nicht geleerte Depotcontainer über die Internetplattform maak-et dennoch beim KBK.
Die Stadtreinigung springt im Notfall ein
In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte war die Altglas-Entsorgung Thema. Die SPD wollte wissen, welche Leerungsintervalle für die Depots, einschließlich der Unterflur-Container, vereinbart sind. Und wo die Probleme liegen, wenn nicht regelmäßig geleert werde. „Die zahlreichen Beschwerden von Bürgern und Bürgerinnen, die ihren Glasabfall bei völlig überfüllten Containern nicht wieder mit nach Hause nehmen wollen, zeugen davon, dass Leerungen nur sehr unregelmäßig – mit gefühlt wochenlangen Zwischenräumen – erfolgen“, sagte der Sprecher der SPD-Fraktion im Bezirk Mitte, Claus Minwegen.
Die oft um die Container herum stehenden Gläser, Flaschen und mehr seien, so die SPD, nicht nur vom Straßenbild her nicht hinnehmbar, sondern – je nach Standort – durch Glasscherben oder auch auf die Straße rollende Flaschen eine Gefahr für Fußgänger wie auch Rad- und Autofahrer. Die in diesen Fällen herbeigerufene Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK) könne nur den für sie technisch erreichbaren Glasabfall beseitigen, sodass das Problem in wenigen Tagen ohne Leerung wieder verstärkt auftrete.
Die Altglas-Entsorgung läuft laut KBK, wie die Entsorgung der LVP-Verpackungen (Gelbe Tonne) auch, über das Duale System Deutschland. Der Vertrag wird zwischen den dualen Systemen und dem Entsorger geschlossen. Demnach ist der Kommunalbetrieb Krefeld kein Vertragspartner. Der Vertrag war 2019 mit Remondis verlängert worden, wie KBK-Vorstand Helmut Döpcke bei der Vorstellung des neuen Partners für die Gelbe Tonne im November 2019 mitgeteilt hatte. Auch in der Vergangenheit hatte es mit Remondis schon Schwierigkeiten gegeben.
In Krefeld werden die Altglas-Container alle 14 Tage geleert. „Wegen der bundesweit mehr anfallenden Glasmengen haben die ausführenden Unternehmen keine Reserven mehr für zusätzliche Leerungen“, so Pannenbecker. Wird Zeit, dass die Gastronomie wieder öffnet.