Handball HSG Krefeld braucht in Hagen ein Wunder
Krefeld · Krefelder Handball-Drittligist besitzt nur noch eine Minimalchance auf das Weiterkommen in den Play-off-Spielen.
Ein leichtes Schmunzeln konnte sich Trainer Maik Pallach vom Handball-Drittligisten HSG Krefeld Niederrhein dann doch nicht verkneifen, als er seine Gedanken über das immer noch mögliche Wunder von Hagen einfach einmal freien Lauf ließ. Denn nach der 21:35-Niederlage im ersten Playoff-Spiel gegen den VfL Eintracht Hagen steht der ehemalige Zweitligist am Samstag, 29. Mai, um 19 Uhr im Auswärtsspiel vor einer schier unlösbaren Aufgabe. 14 Tore aufholen, und das beim Gegner, sind dann doch zu viel des Guten.
Reine Illusion allein schon der Fakt, dass die Hagener Abwehr gleich 36 Tore durch die Offensivabteilung der Schwarz-Gelben eingeschenkt bekommen soll, um das Wunder in Angriff nehmen zu können. Zumal Hagens Abwehr nach der Rückkehr von Defensivchef Alexander Becker noch gefestigter wirkte.
Was bleibt? Das Pallach-Team hat zwar das gesetzte Minimalziel, die Playoff-Spiele, erreicht. Nun gilt es, sich vernünftig zu verabschieden. So will Pallach zumindest den erneuten Untergang vermeiden: „Wir haben gegen Hagen die ersten 30 Minuten gut mitgehalten. Nun sollten wir versuchen die Leistung über das gesamte Spiel zu erbringen. Auch wenn die Eintracht sportlich einfach eine Klasse besser war und ist. Ich finde, das ist die Mannschaft sich selbst schuldig.“ Doch Hoffnung auf eine enorme Leistungssteigerung ist nicht in Sicht. Denn nach Marijan Basic wird auch Oliver Milde auf der halblinken Position wegen einer Sehnenverletzung im Fuß ausfallen.
Nachwuchsmann Sven Eberlein, der ebenfalls die Krefelder verlassen wird, soll ebenso Einsatzzeiten auf halblinks erhalten wie Youngster Tim Schnalle oder Matija Mircic. Dafür rückt Mike Schulz wieder in den Kader, der einen grippalen Infekt überstanden hat. Robin Schoenaker und Domagoj Srsen dürften bei ihrem Abschiedsspiel für Krefeld dagegen vom Anpfiff an wieder auf der Mittelposition spielen. Das Duo soll seine Nebenleute anstacheln, einfach schon bei neun oder zehn Metern die Hagener Angreifer zu attackieren. Pallach hat das erste Spiel analysiert: „Wir haben 22 Tore allein aus dem Rückraum kassiert. Wenn wir nun offensiver zu Werke gehen, erhält natürlich der Kreisläufer mehr Chancen. Ob das für 22 Tore reicht, wage ich zu bezweifeln.“ Doch Pallach plant weiter, stimmte gemeinsam mit Athletik-Trainer Toni Weihrauch den neuen Trainings- und Vorbereitungsplan für die kommende Spielzeit ab. Danach trainieren die Krefelder in der nächsten Woche noch ein letztes Mal. Dem folgt eine Leistungsdiagnose und die Verteilung der individuellen Trainingspläne, ehe am 12. Juli sich das neue Team zum Aufgalopp trifft. Dann mit etlichen neuen Gesichtern, denn noch ist der HSG-Kader längst nicht komplett.