55,45 Sekunden auf ungeliebter Außenbahn Tessa Srumf gelingt neue Bestzeit über 400 Meter

Krefeld · Es waren keine optimalen Bedingungen für die Leichtathletin des SC Bayer 05 Uerdingen. Doch die Leistung gibt Hoffnung auf einen Platz in der Viermal-400-Meter-Nationalstaffel.

Tessa Srumf vom SC Bayer 05 Uerdingen lief in Weinheim in 55,45 Sekunden die 400 Meter so schnell wie nie zuvor.

Foto: Bernward Franke

Die Kurpfalz-Gala in Weinheim bot am Pfingstsamstag Deutschlands besten Leichtathleten nicht die erhofften Bedingungen. Der böige, kalte Wind aus allen Richtungen war ein übler Spielverderber für Bestzeiten und Olympianormen – mit einer einzigen Ausnahme für die 18-jährige Tessa Srumf (SC Bayer 05 Uerdingen). Sie steigerte sich im 400-Meter-Lauf sogar auf der extrem ungeliebten Außenbahn von 55,79 auf 55,45 Sekunden. Damit liegt die Abiturientin in Deutschland auf Rang zwei der U 20-Bestenliste mit besten Aussichten, wie schon 2019 in die Viermal-400-Meter-Nationalstaffel bei der U 20-EM in Talinn und U 20-WM in Nairobi dabei sein zu können.

Uerdingens Leichtathletik-Chef Peter Quasten hatte zuvor auf 55,30 Sekunden spekuliert, doch unter den widrigen Windbedingungen blieben alle Konkurrentinnen bis zu einer Sekunde hinter ihren Bestzeiten zurück. Vor dem Rennen war Quasten noch wegen der Bahnverteilung für Srumf reichlich verärgert: „Ich war sauer, dass man Tessa im schnellsten Lauf als Fallobst für die Frauen auf die Außenbahn verbannt hatte. Der zweite Lauf wäre für sie eher geeignet gewesen.“ Srumf ließ sich nach 100 Metern nicht von der niederländischen Nationalstaffel-Läuferin Eva Hovenkamp (Siegerin in 53,57, Bestzeit: 52,83 Sekunden) zu einem schnellen Beginn verleiten, sondern lief in 26,2 Sekunden an der 200er-Marke behutsam vorbei, sodass Quasten hiernach doch zufrieden war. Zufrieden war er auch mit der erst 16-jährigen Lynn Gramse (SC Bayer 05), die zuvor noch nie bei einem so großen Meeting am 100-Meter-Lauf teilgenommen hatte und nicht in ihrer Wettkampfklasse (U 18), sondern bei der U20 antreten musste. Sie sprintete bei leichtem Rückenwind (0,4 m/Sek.) nach 12,21 Sekunden ins Ziel, verpasste die beiden Finalläufe. In denen traten später zwei Läuferinnen nicht mehr an, ohne sich abzumelden. So war es für Gramse nicht möglich, einen dieser ungenutzten Startplätze zu bekommen.

Seiner Bestzeit im 110-Meter-Hürdenlauf näherte sich auch der 20-jährige Albert Kreutzer. Im Finale waren es 14,43 Sekunden, nur noch 0,07 Sekunden von seiner Bestzeit mit dem sechsten Rang bei der DM im Vorjahr entfernt, womit er gegen Deutschlands Elite diesmal Achter wurde. B.F