Weihnachten Wenn die Wohnung zu Jesu Geburtsstätte wird

Einige Menschen sammeln Briefmarken, Spielzeugautos oder Modelleisenbahnen. Andere wiederum sammeln Figuren für ihre Weihnachtskrippe. So wie die Eheleute Karl-Heinz und Brigitte Mellen.

Krefeld. Mit Maria, Josef und dem Jesuskind hat vor fünf Jahren alles angefangen. Inzwischen haben die Eheleute Mellen ihre Krippe erweitert — mit Tieren und einem König. Auch Hirten sollten in diesem Jahr noch dazu kommen, aber wegen gesundheitlichen Problemen konnte Karl-Heinz Mellen die Figuren nicht besorgen. Doch auch so sieht das Wohnzimmer der Mellens bereits sehr weihnachtlich aus.

Die Krippe ist mit Tannenzweigen geschmückt, überall stehen kleine Weihnachtsmännerfiguren herum und auf einer Kommode ist ein winterliches Dorf aufgebaut. Auch dieses Dorf ist jedes Jahr ein Stück größer geworden. Das Besondere: Im Inneren der Häuser bewegen sich kleine Lampen, die die Schneekanten zum Glitzern und zum Leuchten bringen. So entsteht ein magischer Effekt. „Die Dorfkirche haben wir von unserer Tochter geschenkt bekommen, zwei, drei Jahre, nachdem wir die Krippe angeschafft haben“, erzählt Karl-Heinz Mellen, der in den vergangenen 20 Jahren als Nikolaus tätig war.

In diesem Jahr bleibt Mellens Kostüm aber ungetragen. Der zweite Vorsitzende des VdK-Ortsverbandes Krefeld-Lindental kuriert derzeit die Folgen eines Zeckenbisses aus. „Ich habe drei Wochen im Krankenhaus gelegen und zwei Wochen im Rollstuhl gesessen“, sagt Mellen. Es sei wie eine plötzliche Lähmung gewesen. Noch immer habe er Probleme beim Laufen. „Es können noch Monate vergehen, bis sich das wieder normalisiert, sagt der Doktor.“ Den Zeckenbiss habe er sich im eigenen Garten zugezogen.

Alleine muss der ehemalige Goldschmied und Uhrmacher solche Dinge nicht durchstehen. Seit 55 Jahren ist er glücklich mit seiner Frau Brigitte verheiratet. Die Sammelleidenschaft verbindet die beiden. Was Karl-Heinz Mellen aber nicht sammeln möchte: „Frauen, die eine, die ich habe, behalte ich.“ Neben den Weihnachtsfiguren besitzen die Mellens eine Sammlung von Modellautos und Bierkrügen. Am meisten haben es Brigitte Mellen aber Puppen angetan. 25 Exemplare sind überall im Wohnzimmer verteilt.

Kleine Frauen mit altertümlichen Kleidern blicken Besuchern da entgegen. Auch eine lebensechte Babypuppe besitzt Brigitte Mellen — inklusive Kinderwagen und Accessoires. Auch diese Sammlung ist über die Jahre gewachsen. Angefangen hat die Krefelderin bereits vor 15 Jahren. „Die Liebe zu Puppen war schon immer da, auch als ich ein kleines Kind war schon.“

Karl-Heinz Mellen freut das auch, denn so weiß er immer, womit er seiner Frau eine Freude machen kann. „Zu Weihnachten, zum Geburtstag und eben immer wenn es angebracht ist.“ Die Puppen sehen zwar alt aus, seien aber nicht gebraucht, betont Brigitte Mellen. Einige Exemplare habe sie sogar aus einem Geschäft in Spanien. Einige hundert Euro haben die Eheleute bereits in ihre Krippe, das Winterdorf und die Puppen investiert.

Auch Ostern wird bei den Mellens mit einer aufwendigen Dekoration gefeiert. Die Idee mit der Krippe habe Karl-Heinz Mellen von seinem Vater übernommen. „Der hat immer eine herrliche Krippe gebaut.“