Betriebsversammlung Bei Siempelkamp ist Kurzarbeit wahrscheinlich

Wirtschaftliche Lage ist schwierig, sagt die Firmenführung bei einer Betriebsversammlung.

Foto: Siempelkamp

Krefeld. Die wirtschaftliche Lage der Siempelkamp-Gießerei ist problematisch. Eine Einschätzung, wie sie sich im kommenden Jahr entwickeln könnte, schwierig — so stellte Geschäftsführer Dirk Howe den Stand der Dinge im Unternehmen Montag bei einer Betriebsversammlung dar.

Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass es trotz anhaltender Gerüchte in der Belegschaft derzeit keine Pläne gibt, Personal abzubauen. Allerdings sei angesichts der einbrechenden Märkte zum Beispiel bei Bergbau, Öl- und Gasförderung nur „ein Fahren auf Sicht“ möglich, wie es Howe ausdrückte. Zunächst wolle man deshalb, wenn nötig, das Instrument der Kurzarbeit nutzen.

Auch bei denjenigen, die derzeit Verträge über eine 40-Stunden-Woche habe, soll die Arbeitszeit auf 35 Stunden reduziert werden. Das bedeutet für die Mitarbeiter Lohnverluste.

Ralf Claessen, Geschäftsführer der Gewerkschaft IG Metall in Krefeld, der die Betriebsversammlung in der Schreinerei des Unternehmens so wie mehrere hundert Mitarbeiter besucht hatte, sah „keine Signale, dass ein erneuter Firmentarifvertrag abgeschlossen werden soll“. Ein mit der IG Metall ausgehandelter Sondertarifvertrag läuft am 31. Dezember aus. Er hatte Kündigungen bis Ende des Jahres ausgeschlossen.

Beobachter Claessen entnahm den Worten des Geschäftsführers Dirk Howe, „dass momentan kein Personalabbau beabsichtig ist, man die Mitarbeiter aber für die kritische Situation, in der sich das Unternehmen befindet, sensibilisieren wollte“. Howe hatte dargestellt, dass die Auftragslage im ersten halben Jahr noch in Ordnung gewesen sei, dann habe es die Einbrüche gegeben. „Wenn sich das verfestigen sollte, müssen wohl auch andere Maßnahmen eingeleitet werden“, schätzt Claessen die Ausführungen Howes ein.

Die Geschäftsführung wollte Montag gegenüber der WZ nicht Stellung nehmen.