Chinesen investieren 50 Millionen Euro in Krefeld
Krefeld. Gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Krefeld: Der chinesische Baumaschinenkonzern Xugong will im Süden der Stadt 50 Millionen Euro investieren. Im Rathaus unterschrieben Oberbürgermeister Gregor Kathstede und Suoyun Li, Vizepräsident der Xugong-Gruppe, gestern die formelle Kooperationsvereinbarung.
Dabei kündigte der Konzernchef an, dass die Xugong-Tochter XCMG Europe GmbH im Europark Fichtenhain ein hochmodernes Forschungszentrum für Hydrauliksysteme und Antriebstechnik errichten wird. Schon ab Sommer nächsten Jahres entstehen auf den rund 16 000 Quadratmetern Fläche die ersten Werkstätten, Labors und Büros.
Zu verdanken ist der Coup Franz Hajek, dem bisherigen Inhaber des Hydraulikspezialisten Fluitronics, der 2007 von Düsseldorf in den Europark gezogen ist. Der Unternehmer hat die Mehrheit an Fluitronics Mitte des Jahres an Xugong verkauft.
Schon beim Kauf seines Grundstücks Ecke Oberschlesien-/Anrather Straße hatte sich Hajek eine Option auf weitere 16 000 Quadratmeter bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft reservieren lassen. Jetzt macht der Unternehmer Ernst mit seinen früh proklamierten Expansionsabsichten.
Die Gesamtfläche von 25 000 Quadratmetern wird vereint und bietet künftig Platz für Fluitronics und die neue XCMG Europe. Franz Hajek wird Geschäftsführer beider Unternehmen. Er behält bei Fluitronics die Sperrminorität und damit das Mitspracherecht.
Für ein mittelständisches Unternehmen sei es unmöglich, in diesen Dimensionen aus eigener Kraft zu wachsen, begründet er seinen Schritt. Wage man diese Expansion nicht, hätte man gegen große Wettbewerber auf Dauer keine Chance.
„Beide Unternehmen haben klar getrennte Aufgaben“, erläutert Hajek. Von Forschung und Entwicklung werden seinen Angaben zufolge jedoch beide profitieren, ergänzt sich doch der Krefelder Hydraulikspezialist auf ideale Weise mit dem fernöstlichen Maschinenbaukonzern.
Dessen Vizepräsident, eigens aus China angereist und neben Hajek Geschäftsführer der XCMG Europe, lobt das deutsche Ingenieur-Know-how, das hohe Technologieniveau, die Effizienz und die Umweltfreundlichkeit der Produkte.
Er möchte zwar mit dem Aufbau des Geschäfts auf dem deutschen Markt beginnen, es aber von Krefeld aus nach Europa entwickeln. Wenn es gut läuft, könne er sich vorstellen, dass auch Produktion und Fertigung folgen, so der chinesische Manager.
Vorsorglich habe man sich bei der Wirtschaftsförderung schon einmal nach nahegelegenen Arealen erkundigt, verrät WFG-Geschäftsführer Eckart Preen.
Krefeld als europäische Startrampe: Kein Wunder, dass beim gestrigen Empfang mit vielen Vertretern aus der Wirtschaft eitel Freude herrschte.