Drehbrücke behindert Wachstum des Hafens

Politik ist sich einig, dass ein Ersatz her muss. Nicht die Brücke steht unter Denkmalschutz, sondern die Hebetechnik.

Krefeld. Rheinhafen-Geschäftsführer Rainer Schäfer prognostiziert im Planungsausschuss 20 000 Arbeitsplätze für 2025, die direkt oder indirekt mit dem Hafen in Verbindung stehen. Das Unternehmen könnte seinen jährlichen Güterumschlag von derzeit vier auf über sieben Millionen Tonnen steigern. Der Schiffsumschlag erhöhte sich im vergangenen Jahr um 5,8 Prozent. Von rund 800 000 Tonnen auf über eine Million Tonnen konnte die Hafenbahn ihre Transportleistung im vergangenen Jahr um 25 Prozent steigern.

Wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Weiterentwicklung, so Schäfer, sei jedoch eine Lösung der Verkehrsprobleme. Für die gewünschte Nordanbindung des Hafens drängt Schäfer erneut auf den Ausbau der Floßstraße im Bereich der B 288. An der Düsseldorfer Straße sollte ein Kreisverkehr gebaut werden.

Zur inneren Erschließung gehöre der schnelle Ausbau des zweiten Abschnitts des Hafenrings, mit dem weitere Grundstücke am Wendebecken vermarktet werden könnten. Die Verwaltung rechnet mit dem Ausbaubeginn des acht Millionen teuren Abschnitts in diesem Jahr. Zufrieden zeigt sich Schäfer über die jetzt begonnene Begradigung der Hentrichstraße. Nach wie vor aber harre das Nadelöhr historische Drehbrücke einer Lösung. Schäfer: „Hier besteht dringender Handlungsbedarf. In drei bis fünf Jahren ist die Brücke dem Verkehr nicht mehr gewachsen.“

CDU-Sprecher Jürgen Wettingfeld bilanziert eine weitgehende Übereinstimmung im Ausschuss zu diesem Thema: „Wir sind uns hier ja einig, dass der Hafen ein Pfund für die ganze Region ist.“ Dem müssten kurzfristige Taten folgen. Unter Denkmalschutz stehe ja nur die Technik, das Hebewerk der Brücke. Das könne auch an anderer Stelle stehen.

„Es hat den Anschein, als könnten wir den berühmten Gordischen Knoten durchschlagen.“ Das wäre dann als das „Wunder von Krefeld“ einzuordnen, so der CDU-Politiker. Dezernent Thomas Visser verweist darauf, dass es noch keine fertigen Pläne für eine neue Brücke gebe.

„Die jetzige Trasse der Straße muss nicht unbedingt auch die neue Trasse sein.“ Es wäre durchaus möglich, dass eine neue Brücke neben dem Denkmal gebaut werde.