Gewerbepark: Fichtenhain lockt Unternehmen ins Grüne
Nach der Flaute zeigen Firmen wieder Interesse an Grundstücken in Krefelds Süden.
Krefeld. Franz Hayek von der Fluitronics GmbH macht Werbung für die Stadt Krefeld. Nicht nur, dass er seinen Firmensitz gerade von Düsseldorf in den Europark Fichtenhain B verlegt hat - er ist auch mit seiner Familie in die Stadt umgezogen. Und hat sich eine Erweiterungsfläche vorbehalten. Das hat er auch auf der Immobilienmesse Expo Real bekräftigt.
Vor allem die Tatsache, dass in Fichtenhain Wert auf eine gewisse Qualität gelegt wird, haben ihn und seine Frau - sie ist Architektin - überzeugt. Ebenso wie Andreas van Eyk, der sich für seine Baulogistik GmbH das Pförtnerhaus im historischen Campus gesichert hat. Auch er war auf der Messe dabei, um das Gewerbegebiet Fichtenhain vorzustellen.
"Nach der Flaute der letzten Jahre tut sich nun endlich wieder was. Wünsche für Neubauten oder Erweiterungen werden an uns herangetragen. Und man merkt es auch an den Gesprächen auf der Messe", sagt Gerold Stahr, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG). Kollege Eckart Preen ergänzt: "Nach den guten Kontakten in München hoffen wir auf weiterführende Gespräche in Krefeld."
Mit dem Thyssen-Industriepark, deren Erweiterungsfläche, die zum Teil bereits an die Slough Estates Group (Segro) verkauft ist, sowie den Europarks A, B und C hat sich nördlich der A 44 ein kompaktes und grünes Gewerbegebiet gebildet, das mit Alleen, Wasser- und Grünflächen nicht nur Düsseldorfern auffällt.
Während der Europark A bereits weitgehend vermarktet ist - dort stehen lediglich noch zwei Grundstücke zur Verfügung -, gibt es in B noch Platz. Grund ist das Rückkaufsrecht der WFG über eine Fläche von 20 000 Quadratmetern, die nicht in der vereinbarten Zeit genutzt wurde. Derzeit, so Stahr, laufen zudem erfolgversprechende Verhandlungen über ein Fläche südlich der Telekom.
Im Europark C schließlich ist eine neue Erschließungsstraße im Bau, die eine kleinere Parzellierung der Grundstücke ermöglicht. "Flächen ab 3000 Quadratmeter aufwärts sind möglich", erläutert Stahr. Nächstes Jahr werden der westliche Teil und der historische Campus mit Kanal, Beleuchtung, Straßen etc. erschlossen, die Ostseite folgt 2009.
Verabschiedet hat man sich bei der Vermarktung des Campus’ vom Medizin-Schwerpunkt und und der Vermietungstaktik. "Wir wollen jetzt verkaufen und die Branchen weiterfassen. Was wir allerdings weiter verfolgen, ist der Charakter mit dem hohen Grünflächenanteil. Das werden wir mit den neuen Eigentümern vertraglich absichern", betont der Wirtschaftsförderer. Vier Gebäude stehen derzeit zum Verkauf, einige andere werden noch bis maximal 2012 vom Landschaftsverband Rheinland genutzt.
Was die WFG im Europark nicht anbieten kann, sind große Logistikflächen, räumt Stahr ein und verweist auf den Hafen. Die Nachfrage sei aber so groß, dass die Stadt für die Zukunft über weitere solcher großen Flächen nachdenken müsse.