Hochschule Niederrhein setzt auf den Campus-Gedanken
Konzentration auf zwei Standorte — Frankenring und Obergath — soll die Zusammenarbeit der einzelnen Fächer stärken.
Krefeld. Die Hochschule will sich künftig auf nur zwei Standorte konzentrieren, den Campus Süd (Reinarzstraße/Obergath) und den Campus West (Frankenring/Adlerstraße). Für Erweiterungen steht am Campus Süd das frühere Kleingartengelände an der Obergath zur Verfügung.
Hier kann die Hochschule sich räumlich ausdehnen. Die beiden jüngsten Fachbereiche Wirtschaftsingenieurwesen und Gesundheitswesen wurden dort angesiedelt. Moderne Neubauten konnten entstehen, weil die finanziellen Belastungen an der Petersstraße entfallen sind. Das Lehr- und Forschungsangebot auf dem Campus Süd hat sich so positiv entwickelt, dass eine erneute räumliche Erweiterung notwendig wird.
Mit der Gründung im Jahre 1971 hat das Land NRW für die Hochschule in Krefeld Liegenschaften an der Petersstraße, Adlerstraße, Frankenring und Reinarzstraße übernommen. Die räumliche Zersplitterung war ein großer Hemmschuh für eine angestrebte interdisziplinäre Zusammenarbeit, für die die Hochschule Niederrhein (HN) alle fachlichen Voraussetzungen bietet. Der Fachbereich Design war sogar auf zwei Standorte an der Petersstraße und am Frankenring verteilt.
Für die inzwischen betagten Hochschulgebäude in Krefeld standen grundlegende Sanierungen an: Für die Gebäude Adlerstraße (Baujahr 1895), Petersstraße (1903), Frankenring (1955) und Reinarzstraße (1965) musste entschieden werden, ob und für welchen Nutzungszweck die Grundsanierung vorgenommen werden sollte.
Die frühere „Färberei- und Appreturschule“ an der Adlerstraße wurde für den Fachbereich Chemie hergerichtet. Die ehemalige „Textilingenieurschule“ am Frankenring wurde dem Bedarf des Fachbereichs Design angepasst. Die meisten Designer freuten sich damals auf das gemeinsame Haus mit allen Abteilungen unter einem Dach, einige verließen die Petersstraße jedoch mit Wehmut, denn dort war „ihre Werkkunstschule“ entstanden, dort hatte sie ihre Blütezeit erlebt.
Das Gebäude an der Petersstraße wurde 2006 aufgegeben, zu hoch wären die Kosten für Brandschutzmaßnahmen und Grundsanierung gewesen. Bis heute gibt es für die leerstehende Werkkunstschule noch kein neues Konzept.
Derzeit wächst aus der Zusammenarbeit der Fachgebiete Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Wirtschaftsingenieurwesen das neue SWK-Energiezentrum E2, welches ebenfalls an der Obergath untergebracht wird.