Siempelkamp: Die Firma hat volle Auftragsbücher
Die Krefelder Traditionsfirma expandiert und investiert weiter.
Krefeld. Prall gefüllte Auftragsbücher, ein gutes Geschäftsergebnis und eine rege Investitionstätigkeit sind das Fazit einer glänzenden Bilanz von Siempelkamp für 2010. Die Auftragszahlen des ersten Quartals 2011 deuten darauf hin, dass das laufende Jahr ähnlich erfolgreich wird. Das hat Hans W. Fechner bei der Bilanzpressekonferenz in Düsseldorf mitgeteilt.
Die Unternehmensgruppe habe die Wirtschaftskrise gut überstanden, weil sie mit ihren drei Geschäftsbereichen auf den Wachstumsmärkten der Welt flexibel agiere, so der Sprecher der Geschäftsführung. Die internationalen Standorte wurden ausgebaut, unter anderem in Brasilien, China, Norditalien und Tschechien.
Mit Maschinen- und Anlagenbau, Guss- und Nukleartechnik wurde der Auftragseingang 2010 auf 808 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (330) mehr als verdoppelt. Gut drei viertel davon entfallen auf den Maschinen- und Anlagenbau, wobei Siempelkamp Weltmarktführer in der Herstellung von Pressen für die Holzwerkstoffindustrie ist.
Der Gruppenumsatz lag mit knapp 500 Millionen Euro unter dem Vorjahr (555), ermögliche mit einer Rendite von fast neun Prozent aber die Finanzierung der gewünschten Investitionen. „Mit unserer guten Cash-Situation müssen wir nicht nach dem Geld der Banken schielen“, freut sich der Firmenchef über finanzielle Unabhängigkeit.
In Krefeld wird kräftig weiter investiert. Geplant sind 15 Millionen Euro. In der neuen Fertigungshalle werden noch in diesem Jahr eine weitere Maschine sowie das Karussell für das Bearbeiten großer Mahlschüsseln aufgestellt, die in der Gießerei produziert werden. Fertig gestellt werden soll außerdem ein sechsstöckiges Gebäude am Stammsitz, das die rund 80 Mitarbeiter der Tochtergesellschaft Büttner, Gesellschaft für Trocknung- und Umwelttechnik, aus Uerdingen aufnehmen soll.
Alle Register will Fechner ziehen, um Energie zu sparen. Die hauseigene Kompetenz zur Erzeugung Erneuerbarer Energien soll dabei genutzt werden. So sollen die Dächer der Hallen auf dem Firmengelände mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet werden. Geplant ist außerdem ein Biomasse-Kraftwerk auf Holzbrennstoff-Basis, das aber nicht auf dem Firmengelände errichtet wird. Siempelkamp hat schon viele dieser Anlagen verkauft. Mittelfristig ist zudem ein Zwei-Megawatt-Blockheizkraftwerk vorgesehen. „Das bauen wir selbst und hätten gerne einen Partner wie die SWK mit im Boot“, sagt Fechner.