SWK: „Bei der Partner-Suche führt an RWE kein Weg vorbei“
Auch für 2006 können die SWK ein Rekordergebnis vorlegen. Davon profitiert auch der städtische Etat.
Krefeld. Mit einem Jahresumsatz von fast 800 Millionen Euro, 2286 Mitarbeitern, über 200 000 Kunden im Energiesektor und über 40 Millionen Fahrgästen in Bussen und Bahnen haben die SWK sich einen Platz unter den größeren Stadtwerken im Land erobert. Der Haushalt der Stadt profitiert von diesem Wachstum, kann knapp die Hälfte des operativen Ergebnisses von 30,2 Millionen einstreichen, hinzu kommen 17,7 Millionen Euro Konzessionsabgabe.
Einen großen Anteil am Erfolg hat die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN), die 36 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftete. Der Kaufpreis, so Vorstandschef Martin Cirener, sei damit bereits so gut wie eingespielt.
Von den RWE-Aktien werde man sich derzeit nicht trennen, betonte Cirener auf Nachfrage. Die in SWK-Besitz befindlichen Papiere unterlägen der Kompetenz des Vorstandes. Und der sehe zurzeit aus wirtschaftlichen Gründen keinen Anlass, sich von den Aktien zu trennen, zumal es kommunalpolitisch ein falsches Signal sei.
Trotz der guten Ergebnisse bleibt das Ziel der Stadtwerke "profitables Wachstum" zum Ausbau der Marktposition, so die Geschäftsführung. Die Fusion mit Neuss war ein wichtiger Schritt, das operative Geschäft soll zum 1. Januar 2008 starten. Die von den SWK angestoßenen Energie-Einkaufsgemeinschaften Verson und LET werden ihre Aktivitäten in einer neuen Gesellschaft namens "Quantum" bündeln, die ihren Sitz in Düsseldorf hat und in Kürze ihr Geschäft aufnimmt.
Einen weiteren wichtigen Schritt sieht Cirener im Ausbau der Eigen-Energieerzeugung. Mit Beteiligungen an Kraftwerken von RWE und Trianel sei man dem Ziel, die Hälfte der rund 300 Megawatt benötigter Energie selbst zu produzieren, näher gekommen. Dazu brauche man auch die Beteiligung am geplanten Kraftwerk bei Bayer. Die Gespräche mit Duisburg über eine Steigerung des Wirkungsgrades durch Abnahme von Fernwärme seien ins Stocken geraten. Man suche nach Lösungen, so Cirener.
Lebenslauf Liedtke ist 38 Jahre, verheiratet, Vater zweier Kinder. Der Diplom-Betriebswirt kam über die Telekommunikationsbranche zu RWE, war zuletzt dort bei der Rhein-Ruhr AG als Prokurist verantwortlich für die Geschäftsstrategie und den IT-Bereich.
Niederrhein Da Liedtke bei RWE u.a. für die Steuerung der rund 50 Beteiligungen - auch am Niederrhein - zuständig ist, kennt er den Energiemarkt recht gut, ist derzeit Mitglied von vier Stadtwerke-Aufsichtsräten (unter anderem in Moers und Kamp-Lintfort), an denen RWE betei ligt ist.