Weihnachtsgeld: Die Bescherung vor dem Fest

In diesen Tagen können sich viele Krefelder über ein Geschenk ihres Chefs freuen. Noch zahlen die meisten Unternehmen.

Krefeld. Das Weihnachtsgeld kommt bekanntlich nicht vom Christkind, sondern vom Chef. Deshalb ist es auch nicht so selbstverständlich, dass alle Arbeitnehmer sich über eine Sonderzahlung zum Jahresende freuen können. Nicht wie bemüht man selbst übers Jahr gearbeitet hat, sondern wie gut dabei der Umsatz des Unternehmens angekurbelt wurde, ist gemeinhin ausschlaggebend.

Immerhin 57 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland können sich über einen Zusatzlohn freuen, der von vielen auch fest im Festtagsbudget eingeplant ist. Die WZ hat sich bei einigen Krefelder Arbeitgebern umgehört:

Die Angestellten der Stadt nehmen je nach "Dienstgrad" 60 bis 90 Prozent ihres normalen Lohns entgegen. Bei den Beamten ist es etwas weniger: Sie erhalten im mittleren Dienst 60, im höheren 45 und im gehobenen Dienst 30 Prozent ihrer Bezüge. Dazu zählen auch Wahlbeamte - wie Oberbürgermeister Gregor Kathstede zum Beispiel.

Bei der Stadtsparkasse kennt man "Weihnachtsgeld" im klassischen Sinn nicht. Aber: Es gibt eine zusätzliche Gehaltszahlung - sicherlich zur Freude der Mitarbeiter in nahezu voller Höhe ihres jeweiligen Monatsgehaltes.

Die Mitarbeiter des Klinikums Krefeld haben abhängig von ihrer tariflichen Lohngruppe eine Überweisung von 60 bis 90 Prozent ihres Gehaltes entgegen genommen - wer viel verdient, erhält weniger Weihnachtsgeld.

Entsprechend der erfolgreichen Ertragslage gab es auch für die Mitarbeiter der Firma Wahlefeld eine Sonderzahlung vor Weihnachten. Etwa ein Fünftel des normalen Monatslohns beträgt die Prämie, mit der sie am guten Umsatzergebnis ihres Betriebs beteiligt worden sind.

Einer der größten Arbeitgeber in Krefeld, die Bayer AG, zahlt ihren Tarifmitarbeitern wie Serviceangestellten 95 Prozent ihres jeweiligen Monatsentgeltes. Im Branchenvergleich schneidet die (chemische) Industrie am großzügigsten ab. Thyssen Krupp Nirosta überweist gar satte 100 Prozent als Sonderzahlung vor Weihnachten. Dafür gibt es für die Mitarbeiter aber im Frühsommer kein Urlaubsgeld mehr.

Für die Beamten der Krefelder Polizei sind es nur noch 30 Prozent des Lohnes, die als 13. Monatsgehalt das Festtagsbudget aufbessern.

Kein Weihnachtsgeld gibt es für die Mitarbeiter des Krefelder Unternehmens Andritz Küsters. Dieses ist nämlich vor einiger Zeit in die zwölf Jahresgehälter eingerechnet worden. Das hat für die Firma den Vorteil, dass die alljährliche Diskussion ums Weihnachtsgeld entfällt. Eine Prämie wird den Mitarbeitern aber trotzdem bezahlt: Jedoch leistungsbezogen.