Wirtschaftsförderer bauen auf neuen Flächennutzungsplan
Sorgen bereitet der Mangel an großen Arealen.
Krefeld. Zwei Themen beschäftigen die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Krefeld derzeit besonders stark: Der Mangel an großen Flächen und die beiden Top-Ansiedlungen im Süden der Stadt. „Die Logistik-Anfragen gehen derzeit an uns vorbei“, sagt WFG-Geschäftsführer Eckart Preen.
Doch nicht nur im Süden der Stadt wird es eng. Auch das Gewerbegebiet Uerdingen-Nord ist bis auf zwei Flächen dicht: „Ich könnte mir vorstellen, dass wir dort am Ende des Jahres alles vermarktet haben. Es gibt mehrere Interessenten“, sagt Preen.
Aus diesem Grund verfolgt der Geschäftsführer mit Interesse die Diskussion um den neuen Flächennutzungsplan (FNP). „Wir sind froh, dass dort offensiv Gewerbeflächen ausgewiesen werden, zum Beispiel an der A 44, im Nord-Osten oder am Inrath.“ Über Details müsse man sprechen, aber insgesamt sei dies ein guter Ansatz.
Der FNP löst allerdings nicht das Problem mit den großen Flächen. Die Stadt hat so etwas nicht mehr im Angebot. Thyssen-Krupp läuft mit der 168 000-Quadratmeter-Neuansiedlung von DSV-Logistik zu, die kurz vor Baubeginn steht und bis zu 900 Arbeitsplätze bringen wird. Und Nachbar Segro hat zwar noch Flächen, verkauft aber nicht, sondern vermietet nur. „Deshalb ist eine interkommunale Zusammenarbeit so wichtig“, findet Preen und nennt als Beispiel die Flächen nördlich der A 44.
Stolz ist die WFG auf den dicken Fisch, den man mit dem chinesischen Baumaschinenhersteller XCMG an Land gezogen hat. Der Bau nimmt im Europark Fichtenhain langsam Formen an, die ersten Beschäftigten wurden bereits eingestellt. Um in der Folge weitere Firmen aus dem fernen Osten anzulocken, wird derzeit eine Standortinformation in chinesischer Sprache vorbereitet.
Doch die WFG will sich nicht nur um die Großen kümmern. „Wir haben nach wie vor ein Defizit bei der Kombination von Werkstätten und Büros. Das ist nochmal schmerzlich deutlich geworden nach dem Brand der Firmen in der ehemaligen englischen Kaserne“, sagt Preen. Deshalb soll der 1991 von der WFG erworbene Handwerkerhof Nauenweg saniert und erweitert werden. Derzeit stehen dort rund 11 000 Quadratmeter zur Verfügung, die Vermietungsquote liegt bei 90 Prozent.
Im Campus Fichtenhain werden zudem zeitnah 45 000 Quadratmeter der früheren Erziehungsanstalt frei. Auch hier gebe es bereits erste Anfragen, sagt Preen, vor allem zu den ehemaligen Werkstätten. Mit einem großen Event soll im Sommer hierfür die Werbetrommel gerührt werden. Aber auch im Europark werden durch die neue Straße weitere Flächen erschlossen (die WZ berichtete).
Preen will noch mehr Veranstaltungen im Campus 44 abhalten (zum Beispiel das Unternehmer-Frühstück der WFG), um das attraktive Gebiet direkt an der Autobahn noch bekannter zu machen.