Die kleinen Flieger
Lange Zeit haben Freund Nocke und Frau Grete das Amselpaar im Garten beobachtet: Zweimal haben Herr und Frau Amsel gebrütet, doch zweimal haben die Elstern mit den flüggen Jungen kein Erbarmen gehabt.
Es folgte das dritte Mal, und schließlich waren die Stimmchen der geschlüpften Vögel zu hören. Stress für die Vogeleltern, denn die Kleinen hatten jede Menge Hunger. Gestern schließlich der große Tag: Grete war schon früh auf, Nocke fand sie, mit Fernglas und Fotoapparat bewaffnet, draußen am Tisch vor. „Sie haben das Nest verlassen, alle drei“, sagte Grete, und ihre Augen glänzten. Die drei Kleinen saßen, im Garten verteilt, im Schutz der Hecke, die Mutter kam sie weiter füttern und animierte sie zu ersten Flugversuchen. Bildlich gesprochen, kreiste Grete wie ein Adler über ihnen, um etwaige Elstern-Angriffe zu vereiteln. Aber das war nicht nötig — und dann waren die drei Kleinen auf einmal weg. Nocke und Grete winkten in den amselfreien Raum und riefen: „Maat et joot, ihr kleinen Flieger.“