Am Mittwoch beendet Yayla eine Ära und übernimmt die Namensrechte am Königpalast, der seit 15 Jahren von der Königbrauerei gesponsert wurde. Wie soll die Sportstätte dann heißen? Yayla-Arena?
Interview Yayla: Krefelds unbekannter Riese
Das türkische Unternehmen aus Gartenstadt erobert den Spitzensport als Sponsor.
Die Firma Yayla aus der kleinen Gartenstadt gehört zu den großen in der Nahrungsindustrie - und kaum einer kennt sie. Zumindest nicht in der so genannten Mehrheitsgesellschaft. Unter türkischstämmigen Mitbürgern ist der Joghurt-Hersteller, der, so heißt es korrekt, Produkte für ethnische Kundschaft vertreibt, so bekannt wie Bauer und Ehrmann bei Deutschen. Das Familienunternehmen um Gründer Zekerija Yasemin setzt mittlerweile 80 Millionen Euro pro Jahr um, agiert weltweit und ist dabei, sich zum Großsponsor für den Krefelder Spitzensport aufzuschwingen. Im WZ-Interview verraten Yildiz (47) und Buket (29) Ünal, zuständig für das Marketing bei Yayla. was hinter der Strategie steckt.
Buket Ünal: Wie kommen Sie darauf? Dazu kann, darf und werde ich an dieser Stelle nichts sagen.
Reden wir, worüber Sie bereits reden dürfen. Wie kommt es, dass Sie plötzlich ihr Herz für den Krefelder Sport entdecken?
Yildiz Ünal: Das ist ja nicht ganz richtig. Nehmen wir den KFC, bei dem wir nun offiziell Premiumpartner sind für die nächsten drei Jahre. Wir haben den Verein schon als Trikotsponsor unterstützt, als er 1999 noch bin der zweiten Liga war. Firmenchef Zekerija Yasemin begleitet Anadoluspor Krefeld im Vorstand, wir unterstützen viele kleinere Fußballmannschaften. In Berlin und Köln, aber eben auch in Krefeld.
Meist türkische?
Buket Ünal: Nicht ausschließlich, aber ja, da sind wir natürlich sehr bekannt. Die Altintop-Brüder waren Werbegesichter für unsere Produkte genauso wie Yildiray Bastürk.
Und jetzt drängen sie auf den „deutschen“ Markt. Warum ausgerechnet in Krefeld?
Yildiz Ünal: Naja, wir sind ja Krefelder. 1979 in Datteln gegründet und seit 1981 mit der Zentrale in Gartenstadt. Wir wollen uns bekannter machen, neue Kunden erschließen und sind mit sympathischen Vereinen KFC und Pinguine auf einem guten Weg. Beim KFC sind wir schonmal auf den Trikots des E-Sport-Teams, auf dem Mannschaftsbus und den Stadionbanden. Vielleicht ergibt sich ja die Möglichkeit mittelfristig auch auf die Trikots der echten Mannschaft zu kommen.
Was Ihnen bei den Pinguinen bereits gelungen ist. Und auf dem Helm. Warum klappt die Co-Existenz mit den SWK im Eishockey?
Buket Yildiz: Es ist einfach eine Rechtefrage. In der DEL geht das, im Profi-Fußball müssen wir geduldig sein. Und das sind wir. Bei den Pinguinen haben wir auch eine Loge. Unser Engagement ist in jedem Fall ausbaufähig und wir hoffen auf Langfristigkeit bei den bereits abgeschlossenen Vereinbarungen. Aber es gibt auch keine Denkbarrieren. Wir unterstützen auch den jungen Krefelder Boxer Alpay Yaman, der bald um die Deutsche Meisterschaft kämpft. Mittelfristig können wir uns vorstellen, unser Engagement in Richtung Düsseldorf auszuweiten. Da haben wir mal die Giants gesponsert.
Setzt Yayla mit dem Kurs ausschließlich auf den Sport?
Yildiz Ünal: Nein, wir sind künftig auch auf der Bahnhofsuhr, auf den großen Werbe-Screens in der Stadt, auf Billboards und in den Straßenbahnen präsent.
Buket Ünal: Und vielleicht können wir so ja auch ein wenig zu einem besseren gesellschaftlichen Klima beitragen. Der Zusammenhalt zwischen Deutschen und Türken hat ja zuletzt ziemlich gelitten, im Sport sind aber letztendlich alle gleich. Ob auf dem Platz oder in der Fankurve, da steht man für dasselbe Ziel. Mitunter ermöglicht vom selben Sponsor.