Ärztin sammelt Spenden für Nepal
Die ehemalige Schülerin des Gymnasiums am Neandertal hielt einen Vortrag in der Stadtbücherei.
Viele Lehrer und ehemalige Schüler des Gymnasiums am Neandertal wird es nicht wundern, dass Nina Bartz nach dem Abitur 1997 Medizin in Aachen studierte. Schließlich war die langjährige Schulsprecherin an ihrem Gymnasium, deren Schülerzeitung sie mitbegründete, als Schulsanitäterin im Einsatz.
Diesen Monat war die frisch gebackene Assistenzärztin — sie arbeitet seit knapp zwei Wochen in der Orthopädie und Unfallchirurgie am Krankenhaus in Geilenkirchen — in der Stadtbücherei im Bürgerhaus zu Gast. Dort hielt die gebürtige Erkratherin einen Vortrag über die 2. Ademed-Expedition der Uni Aachen in die Everest Region, an der sie 2011 im Rahmen ihrer Doktorarbeit teilgenommen hatte.
Das komplette Eintrittsgeld kommt als Spende den Erdbeben-Opfern dieser Region zugute, in der sie die Daten für ihre Arbeit erhoben hatte. „Die Druck- und Volumenverhältnisse im kleinen Kreislauf bei akuter Höhenexposition unter körperlicher Belastung. Echokardiographische Untersuchung an Trekkern in der Solu Khumbu/Mt.Everest-Region“ — so lautet deren vollständiger Titel. Welche Auswirkungen die Bedingungen in rund 6200 Meter, der so genannten „Todeszone“, auf die Lunge, das Herz, die Sinne und Allgemeinzustand des Körpers haben können, erklärte die engagierte Ärztin auch den Nicht-Mediziner sehr verständlich.
Nina Bartz, Medizinerin
Doch der Höhenmedizin war nur der kleinere Teil ihres Vortrags gewidmet. Hauptanliegen war Nina Bartz, die bereits als Jugendliche für ihr gesellschaftliches Engagement mit dem YWPA (Young Women in Public)-Preis des Düsseldorfer Zonat Clubs ausgezeichnet worden war, der Bericht über die Folgen des Erdbebens für die von ihr besuchte Region.
„Das einzige Krankenhaus in der Region ist zum Glück nicht vollständig zerstört. Dafür aber die meisten Häuser der Menschen, die dort leben“, so die engagierte Frau, die seit ihrer Kindheit in der Naturfreundejugend ist. Dort hat sie 1997 nach dem Abitur im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahrs einige Zeit gearbeitet und ist dort auch heute noch aktiv, wenn es ihre knappe Freizeit zulässt.
Bartz war bereits vor Beginn ihres Medizin-Studiums für drei Monate in Nepal. „Dort habe ich im einzigen orthopädischen Krankenhaus des Landes ein Praktikum absolviert.“
Zum Vortragsabend in ihrer Heimatstadt hatte Nina Bartz viele Bilder aus der Everest-Region mitgebracht. Durch das Gegenüberstellen der Fotos von Gebäuden, die sie bei ihrer Studien-Expedition von vor gut vier Jahren fotografiert hatte, mit aktuellen Aufnahmen nach dem schrecklichen Erdbeben machte sie ihrer Zuhörerschaft das Ausmaß in einem der ärmsten Länder der Welt deutlich.
Am Ende des informativen Abends konnte sich Nina Bartz über mehr als 800 Euro freuen, die vollständig an die Sir-Hillary-Foundation gehen.
Auch ihre ehemaligen Aachener Studien-Kollegen versuchen in den nächsten Wochen mit Vorträgen über ihre Doktorprojekte im Rahmen der gemeinsamen Everest-Expedition Spendengelder zu sammeln.