Bahnstraße: Wirte fürchten die Sanierung
Am 3. Juni beginnen die Arbeiten am Pflaster auf der Bahnstraße. Betriebe mit Außengastronomie sind skeptisch.
Erkrath. Nachdem der Hochdahler Markt und kürzlich der Sandheider Markt saniert wurden, bekommt jetzt auch die Bahnstraße, das Zentrum Alt-Erkraths, für 370 000 Euro ein neues Aussehen. Junge Familien mit Kinderwagen, Senioren mit Rollator und Fußgänger mit empfindlichen Schuhen dürfen sich auf die Beseitigung von Stolperfallen und ein neues Pflaster freuen.
Die Geschäftsleute blicken den Sanierungsarbeiten mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Denn für den Lieferverkehr wird es während der Bauzeit enger — teilweise wird es sogar Vollsperrungen geben — und die Gastronomen mit Außengastronomie müssen ihre Tische eine Zeit lang in Baustellen-Nähe aufstellen.
Los geht es am Montag, 3. Juni. „Die Bauzeit wird voraussichtlich bis Ende September andauern“, kündigt Dorota Pawlik vom Tiefbauamt an. „Das ist eine Katastrophe für uns“, sagt Peter Terbuyken, Chef der gleichnamigen Bäckerei mit Filiale an der Bahnstraße. In Höhe der Gerberstraße wird es auf der Bahnstraße für rund zwei Wochen eine Vollsperrung geben — genau vor der Tür der Bäckerei.
„Es ist schockierend, was die Politik in Bezug auf die Bahnstraße tut. Es gibt hier immer weniger attraktive Geschäfte, die Straße stirbt weiter aus“, sagt Terbuyken. „Wäre das Haus kein Eigentum, hätten wir diese Filiale vielleicht schon aufgegeben.“ Das Geschäft verzeichne ohnehin bereits Kundenverluste.
Mit Baustellenlärm und einer Sperrung vor dem Eingang befürchtet Terbuyken weitere Einbußen. „Da setzt sich doch keiner raus. Ich zahle Geld für die Nutzung der Terrasse“, sagt er. „Die Leute kommen immer weniger in die Fußgängerzone — da können die das schönste Pflaster der Welt hinlegen.“
In der Gelateria Panciera, dem Eiscafé neben der Bäckerei, sorgt die Zeitangabe des Tiefbauamts ebenfalls für Stirnrunzeln. „Wir sehen es positiv, dass das Pflaster repariert wird“, sagt ein Mitarbeiter des Eiscafés. „Aber die Zeit ist nicht gut gewählt. Juni, Juli und August sind die besten Monate für uns. Aber wenn es nicht anders geht. Hauptsache, es geht schnell“, sagt er.
„Die Arbeiten umfassen die Erneuerung der Natursteine und die Vergrößerung der Baumscheiben“, sagt Dorota Pawlik. „Außerdem werden die Laternen erneuert.“ Die alten werden in Kürze abgebaut. „Während der Arbeiten gibt es eine provisorische Beleuchtung, dann werden die neuen Laternen aufgestellt.“
Die Arbeiten erfolgen in Bauabschnitten, beginnen vor der Kreissparkasse und werden in Richtung Kirchstraße fortgesetzt. „Während der Arbeiten ist mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen“, sagt Pawlik. Heißt: Auf Teilen der Bahnstraße wird immer wieder die Hälfte der Breite abgesperrt.
Neben der Vollsperrung in Höhe der Gerberstraße sind zwei weitere für je zwei Wochen in Höhe der Postwirtschaft und des Seniorenheims geplant. „Ich bin schon oft auf dem Pflaster gestolpert“, sagt Simone Voß, die die Gaststube am Markt betreibt. „In unserem Bereich sind die Schäden nicht so schwer. Wir werden weniger unter der Sanierung leiden — deshalb bin ich der Lage zu sagen: Das muss gemacht werden.“