Bürgermeister Werner geht — Spannung steigt
2015 wird ein neuer Bürgermeister gewählt. Arno Werner tritt nicht mehr an. Ein Nachfolger muss sich noch profilieren.
Erkrath. Er klingt ein wenig wehmütig, der „erste Bürger“ der Stadt Erkrath, wenn er über das Ende seiner Zeit als Bürgermeister spricht. „Ich stelle mich nicht noch einmal zur Wahl“, sagt Arno Werner (CDU). „Zu Beginn meiner dritten Amtsperiode habe ich schon gesagt: Das wird meine letzte.“
Das war 2009. Die nächste Wahl steht 2015 an — oder bereits ein Jahr früher? „Nein, ich bleibe auf jeden Fall bis zum Ende meiner Amtszeit Bürgermeister“, sagt Werner mit Nachdruck. Von der Möglichkeit, die Wahl des Verwaltungschefs mit der Kommunalwahl im kommenden Jahr zusammenzulegen und dem Bürger so einen Gang zur Wahlurne zu ersparen, will er keinen Gebrauch machen. „Wenn ich noch einmal kandidieren würde, sähe ich das vielleicht anders“, sagt er.
So aber hat er noch zwei Jahre Zeit. Wenn sein Nachfolger gewählt wird, wird Werner, der sein Amt seit 1999 ausübt, 66 Jahre alt sein. In manchen Bundesländern — nicht so in Nordrhein-Westfalen — dürfte er dann, mit einem Alter von mehr als 65 Jahren, gar nicht mehr kandidieren.
„Ich sehe mich nicht als Frühpensionär“, stellt Werner klar. Aber natürlich sei der Verzicht auf eine weitere Kandidatur auch mit Altersgründen verbunden. „2015 werde ich dann 16 Jahre lang im Amt gewesen sein. Da bin auch stolz drauf. Und ich mache es nach wie vor gerne. Aber irgendwann reicht es auch.“
Platz also für einen neuen Mann im Rathaus. Werner — in der Stadt geschätzt, aber nicht geliebt — wird keinem Kandidaten einen Amtsbonus mitgeben können. Für die CDU wird es eine Herausforderung sein, nach 16 Jahren einen neuen Kandidaten zu präsentieren — zumal die Fraktion zwar 16 Sitze im Rat hat, aber nicht mehr die Mehrheit darstellt.
„Wir machen uns natürlich Gedanken“, sagt CDU-Stadtverbandsvorsitzender Mario Krechel. „Im Vordergrund steht für uns erst einmal die Kommunalwahl.“
Für 2015 wird Erkrath mit unbelasteten, aber auch mit noch wenig profilierten Kandidaten rechnen dürfen. Die SPD, die Klaus Przybilla als potenziellen Bürgermeisterkandidaten aufbaut, hat noch einige Arbeit vor sich. Denn in Erkrath kennt kaum jemand den Mann.
Bislang hat Przybilla, ehemaliger Leiter der Arge — Vorgänger der Jobcenters — und mittlerweile Angestellter der Kreisverwaltung, nicht in der ersten Reihe der Sozialdemokraten mitgespielt. 2012 wurde er erst Vorsitzender des Hochdahler Ortsvereins, in diesem Monat auch Chef des Stadtverbandes. Für Detlef Ehlert, der immerhin polarisierte, war seine Kandidatur 2009 damit wohl auch die letzte.
Die BmU will „das Ergebnis der Kommunalwahl abwarten“. So sagt es Christian Ritt von der Wählergemeinschaft, und auch, welche Kandidaten die anderen Parteien aufstellen. „Uns kommt es nicht auf den Posten an, sondern auf die Sachpolitik“, sagt Ritt. „Wir haben uns noch nicht festgelegt.“ Stimmt die BmU der Politik eines anderen Kandidaten zu, ist der Verzicht auf einen eigenen also durchaus möglich.
Bei der Wahl 2009 hat Bernhard Osterwind als Bürgermeisterkandidat zumindest ein überraschend gutes Ergebnis geholt und seine Fraktion zu einem sensationellen Ergebnis geführt. Aber: Erkrath ist eine konservative Stadt. SPD, Bündnisgrüne und auch die BmU werden es schwer haben, die Mehrheit der Bürger von einem ihrer Kandidaten zu überzeugen.