NRW Erkrather CDU nimmt Stellung zu Protesten
Erkrath · Bürgermeister Christoph Schultz und zwei Ratsherren nehmen Stellung.
(hup) Nach der Berichterstattung über die zahlreichen Bügerproteste gegen Projekte von Verwaltung und Politik haben sich Vertreter der CDU zu Wort gemeldet. Bürgermeister Christoph Schultz zeigte Verständnis dafür, dass sich „gegen nahezu jedes städtische Bauprojekt“ Widerstand rege, vor allem von Anwohnern, da ihr Umfeld sich ändere und Unruhe und Baulärm entstünden. Erkraths Infrastruktur sei aber überaltert und marode Gebäude müssten ersetzt werden. Mit Blick auf die protestierenden Bürger schreibt Schultz: „Die Belange des stilleren Teils der Bürgerschaft, die ihre Kinder in gute Schulen und Kitas entsenden möchten, guten Mobilfunkempfang oder mehr Angebot auf dem Wohnungsmarkt wünschen, werden durch die Mitglieder des Stadtrats ebenfalls berücksichtigt. Viele von ihnen sind sehr gut in der Bürgerschaft vernetzt und bringen die vielschichtigen Belange zur Abwägung.“
Jan Wiertz, der für die CDU im Stadtrat sitzt und der Jungen Union Erkrath vorsteht, ist der Ansicht, dass die geplante Bebauung am Wimmersberg und auf dem Grundstück Düsseldorfer Straße 1 sehr wohl an die Bestandsbebauung angepasst sei. Beide Projekte schafften Abhilfe beim akuten Wohnraummangel für Familien mit Kindern. „Natürlich ist nicht jedes Detail so, wie es sich die Anwohner wünschen und eine Baustelle vor der Tür wünsche ich keinem, aber ein Scheitern der Projekte kann sich wohl auch keiner wünschen. Als Stadtrat wurden wir schließlich nicht gewählt, um den Bestand zu verwalten, sondern um Erkrath nach vorne zu bewegen – hin zu einer Stadt, in der alle Bevölkerungsgruppen ein Zuhause finden können“, schreibt Wiertz.
CDU-Ratsherr Marc Hildebrand fragt sich, wo die protestierenden Bürger ihre Informationen her haben. „Entweder wissen sie mehr als Rat, Verwaltung und andere Beteiligte oder es wird wild spekuliert und einfach irgendetwas behauptet, um schlechte Stimmung zu erzeugen“, schreibt Hildebrand. Aus Sicht von Mittelstand, Händlern und Handwerkern seien einige Forderungen der Protestler „sehr abenteuerlich“. Ein Beispiel: „Dem Einzelhandel auf der Bahnhofstraße (gemeint ist wohl die Bahnstraße, Anmerk. d. Red.) geht es nicht gut. Viele Ladenlokale stehen leer. Neue Bürger eines neuen Wohngebietes Wimmersberg könnten zur Steigerung der Kaufkraft im Stadtteil sorgen, von dem unsere Einzelhändler und auch die örtlichen Handwerker profitieren. Gleiches gilt auch für die Bewohner der neuen Düsseldorfer Straße 1“, schreibt Hildebrand. Zusammenfassend falle ihm auf, „dass viele der Protestler kein Interesse an zukunftsweisenden Möglichkeiten oder auch an alternativen Lösungen haben.“