CDP-Erkrath: Mit Wurfkugel und Schweinchen
Der Cercle des Pétanquers weist gerne Anfänger in die Kunst des Spiels ein — und räumt für eine Partie auch mal den Schnee weg.
Erkrath. Was machen die denn da? „Mit dieser Frage hat schon manche Bouler-Karriere angefangen“, sagt Hans Bordel, erster Vorsitzender des Cercle des Pétanquers (CdP) Erkrath. Hinter diesem Namen verbirgt sich der Erkrather Boule-Verein.
Tatsächlich schauen auch an diesem Morgen immer wieder Neugierige zu den splittbedeckten Bahnen des Boulodromes an der Gerberstraße.
Zehn Herren und zwei Damen spielen in wechselnder Besetzung die Spielart „Petanque“ — dabei wird mit silbernen Kugeln um den kleinsten Abstand zum sogenannten Schweinchen, einem walnussgroßen farbigen Ball gekämpft.
So weit, so einfach, doch wer sich in den Start-Kreis wagt, der mit dem Fuß in den Splitt gezogen wird, merkt schnell: Mit ein bisschen Werfen ist es nicht getan. Wurftechniken und taktisches Denken sind gefragt, um zu gewinnen — egal ob beim Kopf-gegen-Kopf-Spiel oder in Zweier- und Dreierteams.
Dabei gilt es stets zu beachten: Das Schweinchen darf nicht ins Aus geschubst werden. Wenn die Wurfkugel dann auch noch beim Legen, dem niedrigen Werfen, eine Rückdrift bekommen soll, bricht Anfängern schnell der Schweiß aus, und es wird klar, warum es sich bei Boule um eine unterhaltsame, aber komplexe Sportart handelt.
„Boule fördert die Koordination und die Feinmotorik“, erklärt Hans Bordel. Kein Wunder also, dass das Spiel in das Ganztagsangebot von Schulen und Kindergärten aufgenommen werden soll. Schüler der Carl-Fuhlrott-Schule durften sich bereits unter Anleitung von CdP-Mitgliedern auf der Anlage versuchen.
„Die eigentliche Faszination kommt, wenn man es schon ein bisschen beherrscht“, sagt Bordel. „Wir sind eigentlich jeden Tag da, außer am 24. Dezember“, sagt Hans Bordel und schmunzelt. „Schlechtes Wetter gibt es für uns auch nicht. Wir haben fürs Spielen auch schon mal Schnee weggeräumt.“
Wer es selbst ausprobieren will, kann unangemeldet zum Boulodrome an der Gerberstraße kommen — Leihkugeln werden gestellt. „Am besten unter der Woche vormittags“, empfiehlt Hans Bordel, „dann haben wir Zeit, uns um die Anfänger zu kümmern.“
Auch der Freitgabend sei ein guter Schnuppertermin, denn dann findet ab 18 Uhr ein kleines Bouleturnier für jedermann statt. „Wir freuen uns, wenn jemand vorbeikommt und Boule ausprobieren will.“